Sie setzen sich mit ihren Vorträgen für mehr Aufklärung beim Thema mentaler Gesundheit ein (von links): Tobias Lilie, Nicolas Doster, Julia Podgorny, Wolfgang Rduch, Katharina Pfundstein, Steff von der Band Entoria und Andy Feind. Foto: Hannah Schedler

Beim „Black Dog Day“ im Omega in Donaueschingen spricht der Verein Gedankengewitter offen über Depressionen – und gibt damit Betroffenen Hoffnung.

Beim „Black Dog Day“ im Omega stand ein Thema im Mittelpunkt, das viele Menschen betrifft, aber noch immer zu selten offen angesprochen wird: Depression.

 

Der Verein Gedankengewitter schuf mit diesem Tag Raum für Begegnung, Verständnis und Hoffnung und einen Ort, an dem das Schweigen gebrochen werden soll.

„Der schwarze Hund lässt sich zähmen, durch Therapie, Austausch und das Teilen von Erfahrungen“, sagt Initiator Tobias Lilie. „Unsere Erwartungen wurden übertroffen. Jeder Weg ist individuell, aber keiner ist aussichtslos.“ Vorstandsvorsitzender Andy Feind fand eindringliche Worte: „Es lohnt sich, zu kämpfen. Es braucht Mut, weiterzumachen. Auch dann, wenn Verzweiflung und Aussichtslosigkeit übermächtig scheinen. Depression ist eine Volkskrankheit und das Thema verdient Aufmerksamkeit.“ Er betont, wie wichtig es sei, die Krankheit ernst zu nehmen, sie nicht kleinzureden und dabei auch auf sich selbst zu achten.

In den Gesprächen und Beiträgen wurde ein wichtiger Punkt besonders deutlich: Depression ist keine Charakterschwäche, sondern eine ernsthafte Erkrankung, die jeden treffen kann. Viele Betroffene tragen Masken, hinter denen sich tiefer Schmerz verbirgt. „Man sollte nicht sieben Jahre warten, bis man an den Gleisen steht“, sagt Andy Feind. Hilfe zu suchen, sei kein Zeichen von Scheitern, sondern von Stärke und Lebenswillen.

Der Black Dog Day machte Mut, hinzusehen, statt wegzuschauen. Er zeigte, dass aus Dunkelheit wieder Licht entstehen kann, auch wenn Menschen sich öffnen, zuhören und füreinander da sind.

„Wir sind stolz auf diesen Tag“, hieß es zum Abschluss von Lilie. Ein Tag, der Hoffnung schenkte und Bewusstsein schaffte für eine Krankheit, die sichtbar werden muss – und nicht zum letzten Mal stattgefunden hat.