Der Förster Achim Walter zeigte rund 30 Interessierten bei einem Rundgang die Situation des Waldes. Er erklärte auch, warum er dafür plädiert, die Jagd zu verstärken. Er kritisierte zudem private Waldbesitzer, die sich zu wenig um ihren Forst kümmern.
Zu einer öffentlichen Waldbegehung mit Förster Achim Walter hatte der Gemeinderat Empfingen mit Förster eingeladen. Circa 30 Personen nahmen daran teil.
Problem der Rotfäule
Treffpunkt war beim Baubetriebsamt Empfingen. Mit dem Auto wurden mehrere Gewanne abgefahren. Walter erläuterte bei jeder Station die dort gemachte Arbeit. Auch Björn Uerpmann vom Landeswaldverband (LWF) reihte sich mit vielen ergänzenden Informationen ein.
Der Wald im Eigentum der Gemeinde Empfingen ist nicht an einem Stück in der Empfinger Gemarkung vorhanden, sondern wird immer wieder durch Privatwald unterbrochen. Die Gemarkung Empfingen hat einen Waldanteil von 20 Prozent.
Im Wesentlichen ging es bei den Themen um die Wiederbewaldung nach dem Käferbefall, das Ausschneiden, den Mischwald, das Nachpflanzen, den Wildschutz und die Holzernten.
Erste Station des Waldbegangs war im Isenburger Tal. Vor 30 Jahren wuchsen dort lauter Fichten. Zu 80 Prozent sind die Fichten rotfäulig (Rotfäule wird unter anderem durch Hallimasch oder den Wurzelschwamm ausgelöst und gilt als eine der bedeutendsten Baumkrankheiten für Nadelhölzer in Europa, insbesondere für die Fichte. Der komplette Bestand musste im Winter weggemacht werden; der neue Bestand soll mit Laubholz durchmischt werden, so Achim Walter. Aber zum Schutz der Pflanzen soll bei der Naturverjüngung die Jagd verstärkt werden. Dafür müssen mehr Hochsitze gebaut werden.
Der Wald der Zukunft
Entlang des Weges liegen Holzstapel zur Vermarktung. Beim Thema Holzernten war zu erfahren, dass es mehrere Holzqualitäten gibt, die auch verschiedene Erlöse bringen. Angefangen vom minderwertigen Hackholz über das Brennholz (55 Euro pro Kubikmeter) über das Laubholz (85 Euro) bis zum Bauholz (105 Euro).
Holz ist für Empfingen die einzige Einnahmequelle aus der Waldwirtschaft. Die Gemeinde muss damit die Ausgaben für den Wald finanzieren.
Die Holzpreis-Thematik
Die nächste Station war im Wald hinter der Autobahn beim Innovationscampus. Dort gibt es eine freiliegende Fläche, die entweder bei Regen überschwemmt wird oder extrem trocken ist. Dies ist für die Durchwurzelung der Pflanzen nicht einfach. Aktuell sind die kleinen Pflanzen dem Frost ausgesetzt. Zum Abschluss der Waldbegehung zeigte Achim Walter noch einen Wald der Zukunft. Das beschädigte Holz wurde hier entfernt und Platz für Verjüngungskegel geschaffen. Das gibt einen tollen Mischwald, ist sich Walter sicher.
Abschließend kritisierte Walter noch die Besitzer von Privatwäldern, die sich nicht um ihr Waldstück kümmern. So entfernen sie die vom Borkenkäfer befallenen Bäume nicht, und das trotz Aufforderung. Der Borkenkäfer befällt dann die Nachbarflächen.