Kinder gelten laut Studien als Hauptüberträger der Influenza. Foto: dpa/Sebastian Kahnert

Die Ständige Impfkommission empfiehlt die jährliche Grippeimpfung nur für Kinder ab sechs Monaten, die unter bestimmten Vorerkrankungen leiden. Eine Vorgabe, die überdacht werden sollte, meint unsere Autorin Bettina Hartmann.

Fieber, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, Erschöpfung – wer sie schon mal hatte, weiß: Grippe ist eine Qual. Für Ältere, Schwangere und Vorerkrankte kann die hochansteckende Viruserkrankung gar lebensbedrohlich sein. Derzeit hustet und schnupft gefühlt halb Deutschland, betroffen sind, mal wieder, insbesondere Kinder.

 

Durch Studien ist längst bekannt, dass die Kleinen zu den Hauptüberträgern der Influenza zählen. Sie schnappen Viren generell leichter auf und scheiden sie auch länger aus als Erwachsene. Zudem haben Kinder enge Kontakte zu vielen Personen – Eltern, Geschwister, Kita- und Schulfreunde. Und häufig denken sie nicht an Hygienemaßnahmen wie regelmäßiges Händewaschen.

Impfempfehlung überdenken

Die Weltgesundheitsorganisation WHO empfiehlt daher Schutzimpfungen für alle Kinder im Alter von sechs Monaten bis fünf Jahren. Viele Länder halten sich daran. In Deutschland jedoch rät die Ständige Impfkommission lediglich bei Kindern mit Risikofaktoren dazu. Ein Fehler?

Es spricht zumindest einiges dafür, auch Kinder ohne Vorerkrankung immunisieren zu lassen – nicht nur, um sie selbst vor Erkrankung oder einem schweren Verlauf zu schützen. Letztlich entscheiden natürlich die Eltern. Doch je mehr Menschen geimpft sind, desto schlechter können sich die Erreger ausbreiten.