Ein Dachdecker bei der Arbeit Foto: IG Bau

Insgesamt 900 Euro Bonus winken den Dachdeckern im Zollernalbkreis. Die Hälfte gibt es bereits in diesem Jahr. Die IG Bau verrät, wie die Betroffenen an das Geld kommen.

Wer auf dem Dach arbeitet, dem winkt nun eine „dickere Lohntüte“: Dachdecker im Zollernalbkreis bekommen laut Mitteilung der Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt in Ulm in diesem und im kommenden Jahr eine Inflationsausgleichsprämie von insgesamt 950 Euro.

 

„Wichtig ist: Jeder Dachdecker und jede Büroangestellte – alle bekommen diese Sonderzahlung“, wird Regionalleiter Andreas Harnack zitiert.

Azubis profitieren ebenfalls von der Prämie

In diesem Jahr steht, so die IG Bau, jedem Beschäftigten der erste Teil der Prämie zu – nämlich 475 Euro und zwar ab sofort. „Deshalb jetzt zügig beim Chef auf der Matte stehen und das Geld einfordern“, lautet der Tipp von Harnack.

Die zweite 475-Euro-Prämie werde spätestens mit dem Februar-Lohn im nächsten Jahr fällig. Auch Azubis profitierten: „166,25 Euro erhalten sie als Extra-Geld“, heißt es bei der IG Bau Baden-Württemberg.

Für die Sonderzahlung gilt die Allgemeinverbindlichkeit

Die Bau-Gewerkschaft habe die Inflationsausgleichsprämie durchgesetzt. Ziel war es, die Härte der Krise abzufedern. „Vor allem die Inflation reißt ein Loch in die Lohntüten. Das wird mit dieser ‚Krisen-Prämie‘ jetzt ein Stück weit gestopft“, sagt Harnack.

Wichtig sei, dass die Inflationsausgleichsprämie jetzt jeder Dachdeckerbetrieb im Zollernalbkreis zahlen müsse. Die IG Bau habe sich nämlich auf Bundesebene für einen generellen Anspruch aller Branchen-Beschäftigten auf die Prämie stark gemacht und erreicht, dass für die Sonderzahlung die sogenannte Allgemeinverbindlichkeit gilt.

Anspruch kann verfallen

„Damit müssen auch die Chefs, die sonst gern einen weiten Bogen um den fairen Tariflohn machen, die Inflationsausgleichsprämie zahlen“, erklärt Harnack.

Hier sei der IG Bau zusammen mit dem Zentralverband des Deutschen Dachdeckerhandwerks (ZVDH) als Arbeitgeberverband „durch die jetzt für alle Betriebe geltende ‚Krisen-Prämie‘ ein Stück Lohntüten-Gerechtigkeit gelungen“, so Harnack. Der Regionalleiter der IG BAU Baden-Württemberg drückt dabei aber auch aufs Tempo: „Nicht lange zögern und den Chef am besten sofort ansprechen. Sonst verfällt der Anspruch nämlich: Wer bis Mitte August die Prämie nicht einfordert, kann leer ausgehen.“