Für Mitwirkende wie Verantwortliche stellte das Konzert in der evangelischen Kirche etwas ganz Besonderes dar. Foto: privat

Einen Treff der Kulturen konnten zahlreiche Besucher in der evangelischen Kirche Haslach miterleben. Organist Franz Rösch und Klarinettist Dieter Schmid eröffneten, ehe Subrata Manna (Tabla) und Samanwaya Sarkar (Sitar) indische Klänge hinzu fügten.

Das gut zweistündige Konzert in der evangelischen Kirche ist auf große Begeisterung gestoßen. Organist Franz Rösch und Klarinettist Dieter Schmid eröffneten den Abend mit deutschen wie slawischen Klängen, während Subrata Manna (Tabla) und Samanwaya Sarkar (Sitar) musikalisch den Zauber Nordindiens ins Gotteshaus brachten.

 

„Es freut mich außerordentlich, Sie heute Abend zum ganz besonderen Hörerlebnis begrüßen zu dürfen“, sagte Organisatorin Julia Hoppe, die unter dem Titel „Die Magie des Klangs“ einen Abend voller kultureller Begegnungen ankündigte. Sie versprach eine Reise durch verschiedene musikalische Stile, „die uns nicht nur mit unseren Ohren mitnimmt, sondern auch unserer Seele Platz für innere Gelassenheit in Stille und Ekstase lässt“. Die Klangvielfalt verbinde auf einzigartige Weise meditative Stille mit ekstatischer Lebendigkeit und entführe in eine Gefühlswelt voller Tiefe und Bewegung, so Hoppe.

Subrata Manna erklärte die vier Jahreszeiten als Thema der Musik

Die besondere Zusammenstellung von indischen und deutschen Instrumenten verspreche einen Dialog der Kulturen – direkt aus dem Herzen Kalkuttas in den sakralen Raum der Kirche.

Dann war Zurücklehnen, die Seele baumeln und sich-verzaubern-Lassen angesagt. Orgelspieler Franz Rösch stimmte die Zuhörer mit Klezmer, Bilvavi und einem Hirtenlied mit gefühlvollen und sanften Tönen auf den außergewöhnlichen Konzertabend ein. Dieter Schmid brillierte dazu mit dem Klang seiner Klarinette. Schwungvoll ausschmückend, entführte er damit das Orgelspiel in ein mit jazzartigen Elementen gespielt befreiendes Zusammenspiel. Teilweise mit geschlossenen Augen, hatte das Publikum auch den Song „You raise me up“, der zu Herzen ging und zum Träumen einlud, genossen. Schmid ließ dabei neben seinem Klarinetten-Spiel seine Stimme durch das kirchliche Gemäuer hallen. Bevor es musikalisch in Richtung Osten, nach Kalkutta ging, gab es eine kleine Trinkpause. Mit „Namaste“, einer unter Hindus verbreiteten Grußformel, stellte sich Subrata Manna (Tabla) vor. Er erzählte auf Englisch von der Musik, die sie spielen werden. Die vier Jahreszeiten waren dabei das Thema. Samanwaya Sarkar, der als Meister seines Instruments Sitar, der Langhals-Laute, in Kalkutta gilt, ist nicht nur in der Ausbildung von jungen Nachwuchstalenten geführt, sondern weltweit als Spieler für interkulturelle Auftritte gefragt. Er begrüßte die Zuhörer. Barfuß und im Schneidersitz auf einem Teppich sitzend, startete Sarkar dann mit zarten, und für uns eher außergewöhnlichen Tönen, in ein Konzert, das das Publikum musikalisch immer mehr in den Bann zog.

Die wunderbare Akustik des evangelischen Kirchengebäudes ließ die Töne nachhallen, was für eine besondere Atmosphäre sorgte. Andächtig ließ man die Töne auf sich wirken, die das Innerste der Seele trafen. Sarkar ließ dabei die Finger seiner linken Hand blitzschnell über die Saiten der Sitar bewegen, während die seiner Rechten wild die Saiten zupften.

Die beiden Musiker aus Indien zeigten Expertise an ihren Instrumenten

Die Melodien hatten etwas Magisch-Spirituelles und fanden im Aufbau der Klassik Nordindiens in einer Stunde zum Höhepunkt zu einem ekstatischen Austausch der Sitar und der Tabla.

Manna klopfte und bearbeitete mit seinen Fingern dabei seine zwei Handtrommeln, so dass die erreichte Harmonie zwischen den beiden Musikern auf das Publikum ausweglos in Begeisterung übergriff. Oftmals konnte man mit den Augen den sich in rasender Geschwindigkeit bewegenden Fingern nicht mehr folgen.

Reaktion der Zuhörer

Die Musiker erhielten nicht enden wollenden Applaus, auch einige Jubelrufe waren zu hören. Das veranlasste die beiden Inder zu einem Gute Nacht-Lied, dessen meditative Melodienfolge das zweistündige, außergewöhnliche Konzert krönte. Einige Besucher verließen das Gotteshaus mit dem Ausruf „wer nicht da war, hat was Wundervolles verpasst“.