So soll die Bushaltestelle am neuen Ringsheimer Bahnhof einmal aussehen. Sie soll sofort die Verbindung zum Europa-Park deutlich machen und gilt sogar als Kunstwerk. Grafik: Gemeinde RIngsheim

Innerhalb von zwei Monaten entsteht in Ringsheim ein "Mobilitätsknoten" / Kosten von 360.000 Euro

Ringsheim - Das recht trist anmutende Ringsheimer Bahnhofsgelände soll in ein Schmuckstück mit allem Drum und Dran verwandelt werden. Noch vor Weihnachten soll der "Multimodale Mobilitätsknoten Bahnhalt Ringsheim/Europa-Park" fertig sein.

"Es ist ein sehr ambitionierter Zeitplan", gab Bürgermeister Pascal Weber zu, aber man wolle den Europa-Park-Gästen mit dem neuen Bahnhof eben gerne eine Weihnachtsgeschenk machen. Nicht zuletzt des neuen EC-Halts hätten diese nun viel mehr Möglichkeiten, um über den Ringsheimer Bahnhof anzureisen, was für die Gemeinde wichtig sei. Dem wolle man mit dem neuen Mobilitätsknoten Rechnung tragen. Innerhalb von zwei Monaten soll der Ringsheimer Bahnhof völlig verwandelt werden. Ab Oktober sollen die Bauarbeiten beginnen.

Zunächst wird die eigentliche Bushaltestelle von der Ostseite auf der Ruster Straße auf die Westseite verlegt und größer dimensioniert. Vorgesehen ist eine 40 Meter lange barrierefreie Haltestelle, dafür werden Bordsteine höher gelegt. Barrierefreies Einsteigen soll an zwei hintereinander stehenden Gelenkbussen möglich sein. Ergänzt wird die Haltestelle mit besagter Wartehalle, die 16 Meter lang und vier Meter breit sein wird, vorgesehen sind eine Glasrückwand und Überdachung; angedacht sind elektronische Fahrgastinformation und Sitzplätze.

Pendlerparkplatz mit 31 Stellflächen

Beim Anblick der Wartehalle sollen die Besucher sofort die Verbindung zwischen der Gemeinde Ringsheim und dem Europa-Park sowie der Wasserwelt Rulanctica merken, so Weber gegenüber der Lahrer Zeitung. So werden originale Europa-Park-Gleise das Logo der Gemeinde Ringsheim mit dem Schriftzug des Europa-Parks verbinden. Im originalen Wagen auf den Gleisen werden sich die beiden Maskottchen für Europa-Park (Euromaus) und die Wasserwelt Rulantica (Snorri) befinden. "Eine originelle Idee, die auch symbolischen Charakter hat", befindet Weber.

Zum Konzept des Mobilitätsknotens gehören weiterhin ein Pendlerparkplatz mit 31 Stellflächen für Autos, von denen einer als Behindertenparkplatz und zwei weitere mit einer Ladesäule für E-Autos eingerichtet werden. Neu in Sachen Fahrradabstellplätze ist eine Fläche für zwölf überdachte und abschließbare Fahrradboxen plus vier Schließfächer. Sie und die Boxen werden voll digital buch- und steuerbar sein.

Des Weiteren sind zwei Plätze für Taxis, weitere Behinderten- und Kurzzeit-Parkplätze ("Kiss and Rail") vorgesehen. Zum Umbau gehört auch die Gestaltung der Umgebung mit Grün mit Sträuchern und standorttypischen Bäume mit Nistkästen.

Damit alles fristgerecht losgehen kann, vergaben die Gemeinderäte am Dienstag Aufträge zu den Tiefbauarbeiten, zur Lieferung und Montage der Buswartehalle sowie zur Lieferung von Fahrradboxen und Wertschließfächer. Den Zuschlag für die Tiefbauarbeiten erhielt die Firma Schleith aus Waldshut zum Angebotspreis von 233.000 Euro. Die Fahrradboxen und Schließfächer liefert die Firma Kienzler aus Hausach für 40.000 Euro.

Bushaltestelle wird Kunstwerk sein

Während dieses beide Posten ausgeschrieben waren, war dies beim Wartehäuschen nicht möglich, wie Weber erklärte. Grund ist der, dass es sich um ein urheberrechtlich geschütztes Kunstwerk mit Originalteilen handle. Dafür wurde die Firma Mack Ride gebeten, eine "kreative Lösung" zu erarbeiten.

Insgesamt belaufen sich die Kosten für diese drei Aufträge auf rund 308.000 Euro. Dazu kommen noch Kosten für eine E-Ladesäule, Beleuchtung, die Gestaltung der Umgebung und das Planungshonorar, so dass man mit 360.000 Euro Gesamtkosten rechne.

Im Ringsheimer Haushalt stehen für den neuen Mobilitätsknotenpunkt in diesem Jahr 100.000 Euro bereit. Die Verwaltung geht davon aus, dass diese Eigenmittel ausreichen werden. Denn für das Projekt Bahnhalt Ringsheim/Europa-Park fließen reichlich Zuschüsse. Die Übernahme von 75 Prozent der zuschussfähigen Kosten hat das Land laut Bürgermeister Pascal Weber bereits schriftlich zugesagt. Der Ortenaukreis werde weitere zehn Prozent zusteuern. Und nicht zuletzt ist bei der Umgestaltung des Ringsheimer Bahnhofs auch noch der Europa-Park mit im Boot, der zugesagt hat sich zu engagieren. Dies laut Vorlage vor allem im Bereich der neuen Buswartehalle.