Eine junge Familie aus der Ukraine ist diese Woche in die neue Flüchtlingsunterkunft im Zimmerner INKOM Gebiet eingezogen. Begrüßt wurden sie von der Integrationsbeauftragten Elke Schmitt (von rechts), Bürgermeisterin Carmen Merz und Dolmetscherin Valentina Glunk. Foto: Weisser

Die Unterkunft für Flüchtlinge im Betriebsgebäude der Zimmerner Firma Asstec im INKOM füllt sich.

Zimmern o.R. - Die ersten Bewohner haben ihre Zimmer – es handelt sich um ursprüngliche Büroräume auf zwei Stockwerken – bereits bezogen. Die neu errichteten Räumlichkeiten sind mit Stockbetten, Schrank, Tisch und Stühlen ausgestattet. Zehn Personen kann die Gemeinde dort unterbringen.

"Für uns ist es ein Glücksfall"

Vor wenigen Tagen kam eine junge Familie mit vier Kindern aus der Ukraine an. "Ja, es ist ein etwas anderes Wohnen, doch für uns ist es ein Glücksfall", betont Bürgermeisterin Carmen Merz bei der Ankunft der aus dem ukrainischen Kriegsgebiet geflüchteten Familie.

An die bewohnten Räumlichkeiten schließen sich Lagerflächen an. Sie sind mit einem Sichtschutz abgegrenzt. Es könne aber schon sein, so Merz, dass dort auch mal gearbeitet werde. Sanitäreinrichtungen und eine kleine Küche sind vorhanden. Zusätzlich hat der Bauhof im Erdgeschoß eine größere Küchenzeile aufgestellt. Über den Ebay-Kleinanzeiger habe man diese erstanden, verrät die Bürgermeisterin. Ein Teil des Mobiliars sei auch gespendet worden.

Baulich mussten im Vorfeld nur kleinere Maßnahmen erledigt werden. Merz lobt die beiden Firmen Rampf (Mieter) und Asstec (Vermieter) für die Unterstützung: "Ich finde das toll, das ist nicht selbstverständlich." Die Gemeinde nutzt die Räumlichkeiten als Untermieterin.

Dolmetscherin unterstützt

Vor Ort ist an diesem Morgen die Rathausmitarbeiterin Elke Schmitt. Sie ist zuständig für den Bereich Flüchtlinge und Asylbewerber und hilft vor allem bei administrativen Verwaltungstätigkeiten. Auch bei ihr spart die Rathauschefin nicht mit anerkennenden Worten. Schmitt habe das hier alles auf die Beine gestellt, "das war eine große Herausforderung".

Zur Unterstützung hat die Integrationsbeauftragte Dolmetscherin Valentina Glunk aus Dunningen mitgebracht. Der junge Familienvater und seine Frau sprechen nämlich kein Deutsch. Sie sind sichtbar froh, nach dem Verlassen ihrer Heimat eine Bleibe zur Verfügung gestellt bekommen zu haben. Eine gewisse Unsicherheit, alles ist neu und fremd, ist bei Eltern und Kindern nicht zu verkennen.

Merz erkundigt sich mit Hilfe der Übersetzerin nach dem Beruf des jungen Mannes und sieht gleich Möglichkeiten einer Anstellung im Gemeindebauhof. Auch die Kinder fühlen sich offensichtlich wohl. Der Sechsjährige dreht mit dem Fahrrad und dem Bobbycar eine kleine Runde. Weitere Spielgeräte, allesamt gespendet, stehen zur Verfügung. Es seien nette Leute, erklärt Schmitt. Es müsse schon passen, fährt sie fort, "denn das hier ist wie eine größere Wohngemeinschaft".