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Seine Rückkehr in den Bundestag ist gescheitert - nun will Metzger Lokalpolitiker werden.

Ravensburg - Seine Rückkehr in den Bundestag ist gescheitert - nun will der zur CDU gewechselte Ex-Grüne Oswald Metzger Oberbürgermeister in Ravensburg werden. Kurz vor Bewerbungsschluss an diesem Montag warf der 55-jährige Publizist aus Bad Schussenried (Kreis Biberach) am Freitag seinen Hut in den Ring und bewarb sich um die Nachfolge von Hermann Vogler (65/CDU), der nach 23 Dienstjahren Ende Mai in den Ruhestand geht.

Für Metzger, der ein überaus bewegtes Politikerleben hinter sich hat und von der SPD zu den Grünen wechselte, um 2008 schließlich bei der CDU zu landen, ist es eine Kandidatur mit Ansage. "Nicht ganz zufällig“, wie er bekannte, tauchte er jüngst bei den Haushaltsberatungen des Ravensburger Gemeinderats auf, um anschließend sein Interesse an dem Oberbürgermeisterposten öffentlich kund zu tun. Dabei war es um den Finanzexperten zuletzt ruhiger geworden, nachdem er nach seinem von viel Spektakel begleiteten Austritt bei den Grünen Ende 2007 und seinem Eintritt in die CDU im April 2008 kurz nacheinander bei zwei Anläufen um eine Bundestagskandidatur für die Union in den Wahlkreisen Biberach und Bodensee gescheitert war. Nun wolle er wieder zu seinen kommunalpolitischen Wurzeln zurückkehren, begründete Metzger seine Bewerbung.

Metzger saß von 1994 bis 2002 für die Grünen im Bundestag und von 2006 bis 2008 als finanzpolitischer Sprecher der Partei im Stuttgarter Landtag. Bei der OB-Wahl in Ravensburg am 14. März tritt er gegen bisher sechs Mitbewerber an, darunter die sozialpolitische Sprecherin der Grünen im Landtag, Brigitte Lösch (47), sowie der Sigmaringer Bürgermeister Daniel Rapp (37/CDU). Allein drei der Kandidaten gehören der CDU an, deren Stadtverband sich allerdings offiziell für keinen Bewerber stark macht.

Metzgers Chancen werden vom Stadtverbandsvorsitzenden August Schuler zurückhaltend beurteilt. Für ihn stellt einzig der promovierte Jurist Rapp ein politisches Schwergewicht mit Verwaltungserfahrung dar. Rapp amtiert seit 2006 in Sigmaringen, hatte bei seiner Wahl 94 Prozent der abgegebenen Stimmen erreicht und war zuvor als Regierungsrat im Stuttgarter Staatsministerium tätig.