Chiara Gerolymatos, am Klavier mit Yanica Hristova, gibt im Juli ihr erstes Klavierkonzert in Niedereschach. Foto: Bantle

Bei der Musikschule Allegro con brio in Niedereschach geht es bergauf. Lehrerin Yanica Hristova lässt die Zeit der Pandemie Revue passieren.

Niedereschach - Während der Pandemie mussten selbstständig tätige Musiker kräftige finanzielle Einbußen hinnehmen. Während der beiden Lockdowns waren Umsatzeinbrüche von durchschnittlich um die 45 Prozent zu verkraften. Viele verzeichneten auch einen kompletten Ausfall von Umsätzen.

Türen der Musikschule stehen offen

Auch in Niedereschach gibt es seit 2018 die Musikschule "Allegro con brio", die als ein Teil der Elementamusica-Musikschule von der bulgarischen Pianistin Yanica Hristova gegründet wurde. Diese unterrichtet in der Kulturfabrik in Niedereschach mit dem Ziel, mit Musik Menschen aus allen Bereichen zu vereinen und mehr Lebendigkeit, Freude, Frieden und Spaß zu bringen. Die Türen ihrer Musikschule stehen Menschen jedes Alters offen. Das Spektrum ihres Musikangebots in der Musikschule umfasst die Zeit von der Frühklassik über Barock und Romantik bis zu modernen Komponisten.

Nachdem sie als Studentin die Dirigentin und Sängerin Melanie Sacher, Chorleiterin und Gründerin des Chors "Singing Souls", getroffen habe, habe sie angefangen, zusammen mit dem Chor Konzerte zu geben und hatte sehr viele Auftritte mit unterschiedlichen Projekten – bis die Corona-Einbrüche kamen und keine Konzerte mehr stattfinden konnten. Somit sei ihr lediglich der Musikunterricht geblieben und das auch nur unter erschwerten Bedingungen, erzählt Yanica Hristova. Sie habe auch Online-Unterricht angeboten, aber nicht alle Schüler hätten das gewollt. Es habe nicht zu jedem gepasst, gerade ältere Musikschüler taten sich damit schwer. Der Online-Unterricht sei aber kein Vergleich zu Präsenzunterricht gewesen, was zu einer reduzierten Unterrichtstätigkeit und den damit verbundenen finanziellen Einbrüchen geführt habe.

Schüler freuen sich auf Konzerte

Jetzt sehe es besser aus und sie freue sich sehr, dass wieder mehr Anmeldungen kommen. Momentan unterrichte sie zwölf Musikbegeisterte, die jüngste mit fünf, die älteste mit 70 Jahren. Das schönste für diese sei es, an vielen Konzerten und Veranstaltungen teilnehmen zu können. Das nächste Konzert ihrer 19-jährigen Schülerin Chiara Gerolymatos wird bei freiem Eintritt am Samstag, 2. Juli, um 16 Uhr in der evangelischen Kirche in Niedereschach stattfinden, hauptsächlich mit Werken des italienischen Komponisten und Pianisten Ludovico Einaudi. "Chiara spielt erst seit drei Jahren Klavier und hat ein enorm hohes Niveau erreicht", sagt Yanica Hristova über ihre Schülerin. Ansonsten lädt sie zu Schnupperstunden ein. Anmeldungen sind per E- Mail an Yanica_Hristova@yahoo.com oder Telefon 01522/8 35 98 87 möglich.

Info: Zur Person

Yanica Hristova wurde 1985 in Russe, Bulgarien geboren. Im Alter von neun Jahren erhielt sie ihren ersten Klavierunterricht. Schon mit zwölf Jahren debütierte sie mit dem Philharmonie Orchester Russe. Nach ihrem Abschluss an der Nationalen Schule für Künste in Russe setzte sie im Jahre 2004 ihr Klavierstudium am Prince Claus Conservatorium in Groningen und an der Königlichen Akademie zur Hogeschool van Beeldende Kunsten, Muziek en Dans in Den Haag, Niederlande fort, wo sie ihren Bachelor und Master in 2010 mit Auszeichnung abschloss. 2012 folgte ein Masterstudium an der Züricher Hochschule für Musik in der Schweiz.

Zahlreiche Meisterkurse bei berühmten Pädagogen und Konzertpianisten bereicherten ihre Ausbildung. 2016 absolvierte Yanica Hristova ihr Konzertexamen Diplom in der Klavierklasse an der Staatlichen Hochschule für Musik in Trossingen. Yanica Hristova hat über 40 Preise bei nationalen und internationalen Wettbewerben in Bulgarien, Rumänien, Deutschland, Spanien, Niederlande und der Türkei gewonnen. Zuletzt gewann sie den zweiten Preis beim "Concours International de Piano Orchestra’Sion" in Istanbul, Türkei und jeweils einen ersten Preis bei den Internationalen Wettbewerben "Hairs of Orpheus" in Albena, Bulgarien und beim "Gallery of Talents" in Cheliabinsk, Russland. Konzertreisen führten sie nach Bulgarien, Deutschland, Holland und der Türkei.