Michael Hogenmüller ist der einzige Bewerber bei der Bürgermeisterwahl. Foto: Jehle

Michael Hogenmüller ist bei der Bürgermeisterwahl in Oberwolfach der einzige Kandidat. Dauerbewerber Frank Tschany hat es nicht auf den Wahlzettel geschafft.

Eigentlich sprechen die Voraussetzungen für die Bürgermeisterwahl am 9. November für eine spannende Entscheidung: Der bisherige Amtsinhaber Matthias Bauernfeind wurde zum Oberbürgermeister von Bühl gewählt und hat das neue Amt bereits angetreten. Damit steht fest, dass Oberwolfach einen neuen Bürgermeister bekommt. Doch wie der Wahlausschuss am Montag mitteilte, ist bis zum Bewerbungsschluss lediglich eine Bewerbung eingegangen. Auf dem Wahlzettel wird daher nur ein Name stehen: Michael Hogenmüller aus Hohberg.

 

Der 46-Jährige hatte bereits Anfang August – noch vor Beginn der offiziellen Bewerbungsfrist – angekündigt, kandidieren zu wollen. Da seine Frau aus Oberwolfach stammt, kennt er die Gemeinde gut. Hogenmüller hat Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre studiert. Nach dem Abschluss als Diplom-Betriebswirt absolvierte er zusätzlich einen Masterstudiengang.

Seit zwölf Jahren arbeitet er im Landratsamt Ortenaukreis, davon mehr als zehn Jahre mit weitreichender Verhandlungs- und Abschlussvollmacht im Sozialdezernat. Zudem ist er Mitglied der Schiedsstelle für Jugendhilfe im Ortenaukreis und stellvertretendes Mitglied der Eingliederungshilfe – einem Leistungsangebot für Menschen mit Behinderungen oder drohender Behinderung.

Unterstützerunterschriften fehlen Tschany

Nicht auf dem Wahlzettel stehen wird Frank Tschany. Der Dauerkandidat hat Anfang des Monats bekannt gegeben, dass er in Oberwolfach gerne kandidieren möchte. Bereits am Nachmittag war klar, dass aus Tschanys angestrebter 15. Kandidatur zumindest in Oberwolfach nichts wird: Zehn Unterstützungsunterschriften hätte der 53-jährige Bühler dafür bis Montagabend seiner Bewerbung nachreichen müssen.

„Acht Stück hab ich bekommen“, sagte Tschany in einem Telefonat mit der Redaktion. „Es hat leider nicht geklappt.“ Mehrere Tage habe sich der erklärte Tierfreund trotz engem Zeitplan mit dem Zug auf ins Kinzig- und Wolftal gemacht: Morgens habe er seine Tiere versorgt, dann ging’s auf die Suche nach Unterstützern, und nachmittags habe er wieder zurück zur Arbeit gemusst, erklärte der im Bereich Reinigung und Hausmeistertätigkeit selbstständige Tschany. Die Reaktionen vor Ort auf sein Werben um Unterstützung seien gemischt ausgefallen: Viele hätten gesagt, die Wahl interessiere sie nicht. Andere hätten ihre Wahl bereits getroffen gehabt. „Wenn man zu spät in den Ring steigt, merkt man, dass sich schon viele entschieden haben.“

Eine Premiere für Tschany: Zum ersten Mal habe es mit einer Kandidatur nicht geklappt. In Rastatt habe er eine Kandidatur zwar angekündigt, sich aber dann doch für die Bewerbung in Bühl entschieden gehabt. Abgeschlossen hat Tschany aber mit dem Thema Bürgermeisterwahlen noch nicht, wie er auf Nachfrage versicherte: „Nächstes Mal werde ich auf jeden Fall rechtzeitig einsteigen. Die 15 mache ich auf jeden Fall noch voll!“

Stichwahl ist trotzdem möglich

Obwohl Hogenmüller der einzige Bewerber ist, gibt es einen Termin für eine mögliche Stichwahl. Für den unwahrscheinlichen Fall, dass er nicht die absolute Mehrheit erreicht – etwa weil ein Kandidat in der freien Zeile genügend Stimmen erhält – würde am 30. November erneut gewählt werden.

Hogenmüller erklärte unserer Redaktion, dass er sich durchaus einen Gegenkandidaten gewünscht habe. „Aus demokratischen Gründen hätte ich eine echte Wahl gut gefunden“, sagte er. Zum Umstand, dass Frank Tschany nicht genügend Unterschriften zusammen bekam, erklärte er: „Das sind eben die Voraussetzungen, die der Gesetzgeber vorgegeben hat und es war Sache der Oberwolfacher, ob sie ihn unterstützen wollten oder nicht.“

Er selbst werde seinen Wahlkampf wie geplant weiterführen, denn: „Ob ich nun der einzige Kandidat bin oder nicht, ich will die Menschen von mir überzeugen und eine hohe Wahlbeteiligung erreichen“, betonte Hogenmüller.

So geht es weiter

Beschlossen hat der Wahlausschuss gestern außerdem, dass eine Kandidatenvorstellung am Donnerstag, 30. Oktober, um 19 Uhr in der Festhalle stattfinden wird. Dem Kandidaten für das Bürgermeisteramt wird die Möglichkeit gegeben, sich in 15 Minuten vorstellen. Dann sollen fünf Themenblöcke zu wichtigen Projekten vorgestellt werden. Dazu kann sich Hogenmüller dann äußern. Zudem können die Bürger Fragen stellen.