Im Edeka in Liebelsberg wurde ein Geldautomat gesprengt. Foto: Thomas Fritsch

Unbekannte haben in der Nacht auf Montag den Geldautomaten im Edeka in Liebelsberg gesprengt. Entwendet wurde eine bislang unbekannte Menge an Geldscheinen, die Täter konnten flüchten.

„Das Sprengen von Geldautomaten ist seit wenigen Jahren ein Kriminalitätsphänomen, das den ,klassischen’ Banküberfall nahezu abgelöst hat“ – das teilte das baden-württembergische Innenministerium schon vergangenes Jahr mit. Und jetzt hat es auch Neubulach erwischt: Unbekannte Täter wollten in der Nacht auf Montag Geld ergattern und sprengten einen Automaten.

Wie Benjamin Koch, Leiter der Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit beim Polizeipräsidium Pforzheim sagt, ereignete sich die Sprengung des Geldautomats „nach derzeitigem Stand der Ermittlungen kurz nach 3 Uhr in einem Einkaufsgeschäft in Neubulach ‚Auf der Strazel‘“. Genau genommen befindet sich die Straße mit dem Edeka-Markt schon im Stadtteil Liebelsberg.

„Nicht unerhebliche Zerstörungen am Gebäude“

Koch erläutert weiter: „Hierbei gab es nicht unerhebliche Zerstörungen am Gebäude, insbesondere auch an einer angrenzend befindlichen Bäckerei.“ Was genau das bedeutet, also welchen Schaden das Gebäude davonträgt, das sei noch Gegenstand der laufenden Ermittlungen. Klar sei jedoch, dass die Täter aus dem gesprengten Automaten eine bislang unbekannte Menge an Scheingeld entwendeten und im Anschluss mit einem Fahrzeug vom Tatort flüchteten.

Das Einkaufsgeschäft war am Montag geschlossen. Foto: Thomas Fritsch

Konkrete Angaben zu dem Sachschaden und dem Diebesgut könnten aber derzeit noch nicht gemacht werden.Vor Ort sei die Schutzpolizei gewesen und die Ermittlungen haben nun der Kriminaldauerdienst und das Landeskriminalamt Baden-Württemberg aufgenommen.

Landeskriminalamt ermittelt

Zum Hintergrund: Die Schutzpolizei, unter anderem mit Streifendienst, sind meist die ersten, die vor Ort ermitteln. Der Kriminaldauerdienst „trifft die ersten und unaufschiebbaren Maßnahmen, wie Vernehmungen, Spurensicherung an Tatorten oder Festnahmen von Tatverdächtigen“, heißt es auf der Internetseite der Polizei Baden-Württemberg. Und das Landeskriminalamt (LKA), das nun in Neubulach mitermittelt? „Das LKA steuert und koordiniert als zentrale Dienststelle die Kriminalitätsbekämpfung in Baden-Württemberg. Dabei werden zentral Informationen gesammelt und ausgewertet. Gleichzeit führt das LKA auch in herausragenden Fällen eigenständig operative Ermittlungen“, verrät die Internetseite der Polizei.

Welche Strafe ist theoretisch möglich?

Auch wenn die Ermittlungen zu der Geldautomaten-Sprengung noch andauern, bestätigt Koch: „Eine konkrete Gefährdung Dritter lag nicht vor.“ Es habe keine Verletzten gegeben. Welche Strafe droht den Tätern aber theoretisch? Was sich unter „Herbeiführen einer Sprengstoffexplosion“ im Strafgesetzbuch verbirgt, wird mit „ einer Freiheitsstrafe ab einem Jahr“ bestraft, so Koch.

Zeugen sollen sich beim Kriminaldauerdienst Pforzheim unter der Telefonnummer 07231/1864444 melden.