Das Symbolbild zeigt Handschellen der Polizei. Foto: dpa/Soeren Stache

In Zusammenarbeit mit der Polizei in Sachsen konnten die Ermittler im Zollernalbkreis gerade noch so einen schweren Betrug verhindern – und den vermeintlichen Täter schnappen.

Durch das schnelle Eingreifen des Kriminalkommissariats Balingen nach einem Betrugsdelikt konnte am Donnerstagnachmittag „mit vorbildlicher Unterstützung der Polizei in Chemnitz in letzter Minute ein mutmaßlicher Tatverdächtiger gefasst werden“, heißt es in einer gemeinsamen Pressemitteilung der Staatsanwaltschaft Hechingen und des Polizeipräsidiums Reutlingen.

 

Der Mann befindet sich mittlerweile in Untersuchungshaft.

Am Donnerstagmittag waren laut Mitteilung beim Kriminalkommissariat Balingen und beim Polizeirevier Pfullingen nahezu zeitgleich Anzeigen wegen des Verdachts eines Betrugsfalles erstattet worden.

Kriminelle loggen sich in Schriftverkehr ein

Eine Firma im Zollernalbkreis hatte bei einem rechtmäßigen Verkäufer ein hochwertiges Fahrzeug erworben. Nach jetzigem Kenntnisstand war es offenbar Kriminellen auf noch unbekannte Weise gelungen, sich in den E-Mail-Schriftverkehr zwischen Käufer und Verkäufer einzuloggen und den Käufer dazu zu bringen, den sechsstelligen Kaufpreis auf ein falsches Konto bei einem Geldinstitut in Chemnitz zu überweisen.

Da Hinweise auf eine unmittelbar bevorstehende Abhebung des Geldes vorlagen, nahmen die Balinger Ermittler sofort Kontakt mit dem Kriminaldauerdienst der Polizeidirektion Chemnitz auf.

Zudem warnten sie parallel hierzu die Angestellten der fraglichen Bank vor der drohenden Abhebung durch einen mutmaßlichen Täter. Den sofort zu der Bank ausgerückten Beamten der Chemnitzer Polizei gelang es so noch rechtzeitig, einen 38-jährigen Tatverdächtigen, der sich bereits in den Geschäftsräumen der Bank aufhielt, sowie drei mutmaßliche Komplizen in der Nähe festzunehmen.

Geldbetrag wird beschlagnahmt

Der auf dem Konto befindliche Geldbetrag wurde beschlagnahmt. Entsprechende Ermittlungen zur Nachverfolgung der illegal über das Konto abgewickelten Geschäfte dauern noch an.

Der 38 Jahre alte, rumänische Staatsangehörige wurde am Freitagmittag dem zuständigen Haftrichter beim Amtsgericht Chemnitz vorgeführt. Dieser eröffnete den im Auftrag der Staatsanwaltschaft Hechingen erlassenen Haftbefehl des Amtsgerichts Hechingen.

Der Mann wurde in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Die drei weiteren Tatverdächtigen, deren genaue Beteiligung noch Gegenstand der Ermittlungen ist, befinden sich vorerst auf freiem Fuß.