75 000 Schnelltests werden benötigt, um die Lahrer Schüler bis zu den Weihnachtsferien regelmäßig testen zu können. Bisher sind jedoch nur 1000 Tests in Lahr angekommen. Foto: John

Ist bald an den Lahrer Schulen kein Präsenzunterricht mehr möglich? Wenn das Land keine weiteren Corona-Tests liefert, gibt es laut Stadt ab der kommenden Woche keinen Schulbetrieb mehr. Das Sozialministerim hat Abhilfe versprochen.

Hintergrund ist, dass eine zum vergangenen Wochenende angekündigte Lieferung von 75 000 Corona-Tests für Lahrer Schulen nicht eingetroffen sind, wie die Stadtverwaltung mitgeteilt hat. Die Stadt selbst hat einen eigenen Vorrat an Corona-Selbsttests, "kann jedoch aus eigenen Beständen den Präsenzunterricht gemäß der aktuell geltenden Corona-Verordnung in den städtischen Schulen sowie in den Schulen in freier Trägerschaft nur noch bis zum Ende dieser Woche sichern". Aufgrund der Corona-Verordnung werden alle Schülerinnen und Schüler, die weder geimpft noch genesen sind, dreimal pro Woche getestet, erläuterte Stadtsprecher Nicolas Scherger gegenüber der LZ.

Der Lieferant habe der Stadt Lahr in der vergangenen Woche versichert, dass zumindest ein Teil der vom Land bestellten Tests, die ab Montag, 6. Dezember, in den Lahrer Schulen benötigt werden, rechtzeitig bis zum Wochenende eintrifft und der Schulbetrieb in Präsenz für die Woche gewährleistet wird. "Diese Zusage hat der Lieferant nicht eingehalten", so Scherger. Die Stadt habe das Sozialministerium über die Situation vor Ort in Kenntnis gesetzt.

Die Stadt habe die Schulen darüber informiert, dass die Versorgung mit Tests vorerst aus der städtischen Reserve erfolgt. Der Schulbetrieb in Präsenz gemäß der aktuell geltenden Coronaverordnung sei dadurch bis Ende der Woche sichergestellt. Die Bestände der Stadt seien damit jedoch aufgebraucht. "Wir bestehen darauf, dass die 75.000 Schnelltests geliefert werden", betonte Scherger.

"Wir appellieren an das Land Baden-Württemberg und seine Lieferanten, die Corona-Tests für unsere Schulen rechtzeitig bereitzustellen, damit der Schulbetrieb gewährleistet und eine Aussetzung des Präsenzunterrichts vermieden wird", sagt Oberbürgermeister Markus Ibert. Die Stadt werde sich parallel darum bemühen, die eigene Reserve wieder aufzustocken. Laut Scherger hatte die Stadt bisher 20 000 Schnelltests für Schüler in Reserve. In der Regel reiche dies in Lahr für eine Woche.

Das Sozialministerum in Stuttgart hat der LZ mitgeteilt, dass bereits am Montag Tests geliefert wurden. Eine Nachfrage bei Stadtsprecher Scherger ergab jedoch, dass nur 1000 Tests geliefert wurden. Weitere 51 000 Tests hat das Ministerium nun für den heutigen Dienstag versprochen. Scherger: "Jetzt hoffen wir, dass die Tests tatsächlich geliefert werden." Bis zu den Weihnachtsferien werden 75 000 Tests gebraucht.

Das Land Baden-Württemberg hat die Aufgabe übernommen, die Versorgung der Schulen mit Corona-Tests sicherzustellen. Die Stadt Lahr ermittelt den Bedarf bei den städtischen Schulen sowie den Schulen in freier Trägerschaft und meldet ihn dem Sozialminsterium in Stuttgart, das die Bestellungen in Auftrag gibt. Sofern geliefert wird, holen die Lahrer Schulen die ihrer Schülerzahl entsprechende Zahl an Schnell-Tests in der Rheintalhalle ab. Die Tests für Schüler werden vom Land bezahlt.