Dominique Strauss-Kahn nach der Aufhebung seines Hausarrests am Freitag in New York. Foto: dapd

Die Autorin Tristane Banon wirft Strauss-Kahn vor, er habe versucht, sie zu vergewaltigen.

Paris - Ex-IWF-Direktor Dominique Strauss-Kahn wird erneut der versuchten Vergewaltigung beschuldigt. Die französische Publizistin Tristane Banon werde gegen den 62-Jährigen eine entsprechende Anzeige erstatten, kündigte ihr Anwalt David Koubbi am Montag in einem Interview auf der Internetseite lexpress.fr an. Hintergrund sei ein Vergewaltigungsversuch im Februar 2003. Die Anzeige soll am Mittwoch bei der Staatsanwaltschaft eingehen.

Die 32-jährige Banon hatte bereits vor einigen Wochen den Gang vor Gericht erwogen, sich dann aber zunächst umentschieden. Mit den jüngsten Entwicklungen in den USA habe die neue Entscheidung nichts zu tun, bekräftigte Anwalt Koubbi. Im Mai hatte er erklärt, seine Mandatin habe sich jahrelang nicht getraut, gegen Strauss-Kahn zu vorzugehen. Zu dem Vergewaltigungsversuch soll es bei einem Interview gekommen sein, das Banon mit Strauss-Kahn führte.

Gegen Strauss-Kahn wird seit Mitte Mai in den USA wegen eines Vergewaltigungsversuchs ermittelt. Vergangenen Freitag wurde er allerdings überraschend aus dem Hausarrest entlassen, weil Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Hauptbelastungszeugin aufgetaucht waren. „Wenn sie hinsichtlich mancher Dinge gelogen hat, heißt das nicht, dass sie nicht vergewaltigt wurde“, kommentierte Koubbi.

Der 62-Jährige musste wegen der Vorwürfe vom Chefposten des Internationalen Währungsfonds (IWF) zurücktreten. Bis zu seiner Verhaftung in New York galt er auch als aussichtsreichster möglicher Kandidaten der französischen Sozialisten für die Präsidentschaftswahlen 2012.