T-Shirt, Pulli, Flanellhemd, Jacke: Ingenieur Tim Kristandt packt sich bei der Arbeit im Freien dick ein. Foto: privat/Tim Kristandt

Tim Kristandt (31) arbeitet als Projektingenieur an der Bahn-Neubaustrecke Stuttgart–Ulm. Dabei geht’s für ihn oft ins Freie auf die Baustelle, wo er sich gegen Wind und Wetter schützen muss.

Ob Bauarbeiter, Gärtner, Förster – viele Menschen arbeiten im Freien und wissen genau, wie man sie gegen Wind und Wetter schützt.

Herr Kristandt, Sie sind beim Bahnprojekt Stuttgart–Ulm oft draußen unterwegs. Wie halten Sie sich auf der Baustelle warm?

Ganz wichtig finde ich das Zwiebelprinzip, also mehrere Lagen übereinander zu tragen. Bei mir sind das meist ein T-Shirt, ein Pulli, ein Flanellhemd. Viele schwören ja auf Fleece, ich persönlich bin aber kein Fan. Mir sind Naturmaterialien lieber. Ich trage gern Socken aus Wolle, die mollig-warm geben. Flanell mag ich ebenfalls, aus Wolle oder Baumwolle, auch wenn Letzteres nicht als optimal gilt. Mir ist das aber auf der Haut lieber.

Mit dem Zwiebelprinzip hält man sich übrigens nicht nur warm, es hat auch den großen Vorteil, dass man schnell und unkompliziert eine Schicht ausziehen kann. Unsere Baustelle auf den Fildern zieht sich über fünf Kilometer, da bin ich entlang der Trasse viel unterwegs – und komme auf dem Weg mitunter ganz schön ins Schwitzen.

In Bewegung bleiben: Ist das ein auch ein Tipp von Ihnen?

Unbedingt. Bewegung schützt am allerbesten. Ich bin ständig unterwegs von A nach B und muss auch mal in Löcher kraxeln. Da wird es einem quasi von selbst warm. Und man sollte auch nicht hungrig sein, ich hab festgestellt, dass ich dann eher friere.

Das sehen Sie richtig. Bei zu geringer Kalorienzufuhr verlangsamt sich der Stoffwechsel – und man kann frieren. Haben Sie weitere Kältestrategien?

Wie tragen ja auf der Baustelle ohnehin Sicherheits- und Schutzkleidung. Etwa Warnjacken, Baustellenschuhe mit Stahlkappen und Helm. In die Schuhe kommen bei mir stets isolierende Einlagen, und unter dem Helm habe ich eine Mütze auf. Zwischendurch ein Tee oder Kaffee wärmt von innen.

Tragen Sie Accessoires wie Handschuhe oder lange Unterhose?

Lange Unterhosen eher nicht. Das ist mir zu lästig, denn zurück im Baubüro müsste ich mich wieder umziehen. Aber Handschuhe aus Wolle häufig, sonst frieren einem die Finger ab. Schals sind nicht meins. Stattdessen mache ich, was sich ohnehin empfiehlt: die Jacke bis zum Kinn zu. Die oberste Schicht der Jacke, die bei uns auf der Baustelle aus Softshell mit Innenfutter ist, sollte wasserabweisend sein. Ich weiß zwar nicht, wie dieser Winter wird. Aber in unseren Breitengraden haben wir oft eher mit der ekligen Mischung aus Regen und Wind zu kämpfen.

Der Projektingenieur

Person
 Tim Kristandt ist studierter Geologe. Der 31-Jährige arbeitet als Projektingenieur beim Bahnprojekt Stuttgart–Ulm.

Baustelle
 Zu seiner Arbeit gehören auch regelmäßige Baustellenbesuche. Im Herbst und Winter gilt es, sich dort gut einzupacken.