In der prallen Sonne steigen auch die Ozonwerte wieder an. Foto: /Future Image/Christoph Hardt via www.imago-images.de

Verkehrsminister Hermann warnt vor steigenden Ozon-Werten wegen der Hitze und der starken Sonneneinstrahlung. Die Antwort müsse mehr Klimaschutz sein.

Der baden-württembergische Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) hat am Sonntag in einer Presseerklärung vor den hohen Ozon-Werten gewarnt, die in den nächsten Tage noch weiter steigen könnten. Dies sei ein weiteres Argument für die Verkehrswende, um die Menge der Luftschadstoffe zu verringern, meinte Hermann.

In zehn Regionen kritischer Grenzwert erreicht

In den vergangenen Tagen wurden bei Ozonmessungen in Freiburg, Mannheim, Baden-Baden, Tauberbischofsheim, Heidelberg, Wiesloch, Eggenstein, Gärtringen, Bernhausen und im südlichen Schwarzwald Ozonkonzentrationen über 180 µg/m³ gemessen. Solange das Wetter heiß und sonnig bleibe, sei auch in den nächsten Tagen mit Überschreitungen dieses Grenzwertes zu rechnen. Bei Ozonwerten auf und über diesem Niveau spürten besonders Kinder und Menschen mit gesundheitlichen Problemen Beschwerden wie Husten, Tränenreiz und Kopfschmerzen.

Keine körperlichen Anstrengungen

Hermann sagte: „Kurzfristig können wir nur raten, sich körperlich zu schonen, klimaschonende Verkehrsmittel zu nutzen und wenn möglich das Auto mit Verbrennungsmotor stehen zu lassen. Langfristig gilt das gleiche wie beim Klimaschutz: Wir müssen die Verkehrswende schneller schaffen.“

Entstehung in fotochemischen Prozessen

Bodennahes Ozon entsteht bei heißen Temperaturen und intensiver Sonneneinstrahlung aus sogenannten Vorläufersubstanzen durch fotochemische Prozesse. Die wichtigsten dieser Substanzen sind Stickoxide (NOx), die im Straßenverkehr und aus technischen Einrichtungen der Industrie emittiert werden, sowie flüchtige organische Verbindungen. Diese Verbindungen werden beispielsweise bei der Anwendung von Lösemitteln oder Lacken an die Umgebungsluft abgegeben. Ein kleinerer Teil dieser Verbindungen stammt aus der Vegetation. Die komplexe Chemie bei der Ozonbildung sorgt dafür, dass die höchsten Konzentrationen häufig abends und in Vororten oder in ländlich geprägten Gegenden auftreten und nicht zur Hauptverkehrszeit an den Straßen.

Eine Folge der Klimakrise

Hermann erläuterte: „In der Hitzewelle und der anhaltenden Trockenheit spüren wir alle die Auswirkungen der Klimakrise.“ Sie zu bekämpfen, müsse binnen weniger Jahre gelingen. Dadurch werde auch der Ausstoß von Ozonvorläufersubstanzen vermindert und man könne so die Lebensqualität der Menschen merklich verbessern.