Niklas strahlt mit der Sonne um die Wette. Er war in dieser Saison der allererste Gast am Skilift des Burladinger Skiclubs. Foto: Rapthel-Kieser

Endlich einmal wieder Schwünge und Wedelfreuden. Der Burladinger Skihase Niklas, gerade mal 13 Jahre alt, kommt auf den Brettern, die für ihn an diesem Nachmittag die Welt bedeuten mit einem breiten Lachen den Hang herunter. Und mit ihm freut sich Willi Leins vom Skiclub Burladingen. Zu lange lag der kleine Schlepplift des Vereins brach, jetzt ist er wieder in Betrieb.

Burladingen - Strahlend blauer Himmel und Sonnenschein beschert derzeit das Wetter-hoch Carlos den Mitteleuropäern. Das ist das, was sich Skifahrer wünschen. Und kaum lagen die ersten zehn Zentimeter Schnee, ist der Skiclub, sozusagen aus dem Sommerschlaf erwacht und mal vorgeprescht. Willi Leins hat an diesem Tag den kleinen Schlepplift angeworfen. Und während das große Rad sich verlässlich Runde um Runde dreht, versieht er den Dienst am Häuschen, regelt den Kartenverkauf, füllt Anwesenheits- und Adresslisten aus. "Für den Fall einer Rückverfolgung. Das ist ja alles nicht so einfach", sagt er über das gültige Hygienekonzept.

Trotz 80 Zentimeter Schnee ging nichts

"Aber wenigstens geht mal wieder was", fügt der rüstige Rentner hinzu. Die Freude steht dem lebhaften Junggebliebenen ins Gesicht geschrieben. Denn die vergangenen zwei Jahre waren hart für den Skiclub. Zuerst gab es eine Saison lang gar keinen Schnee. "Da ging buchstäblich nichts. Keine Kurse, keine Liftbetrieb. Und dann fielen im vergangenen Winter 80 Zentimeter Schnee, traumhaft, richtig Klasse", erzählt Willi Leins.

Aber: Wegen der Pandemie durfte der Lift während der ganzen Saison gar nicht in Betrieb gehen. Dabei kostet den Verein allein der TÜV für den kleinen Schlepplift in jedem Jahr ein hübsches Sümmchen. Hinzu kommt das Minimum an Heizung, damit die Leitungen nicht einfrieren. Das trieb auch seiner Frau Gabi Leins, der Vorsitzenden des Skiclubs, einige Sorgenfalten ins Gesicht. Und dann ging der Motor der Schleppanlage kaputt und es musste ein neuer angeschafft werden. Investitionen ohne Einnahmen, ein großes Problem, das der Skiclub mit anderen Vereinen teilt.

Die Mitglieder blieben trotzdem bei der Stange

Für den Schleppliftmotor eine Premiere

Trotzdem, die Mitglieder blieben auch ohne ideale Skibedingungen im rund 800 Meter hoch gelegenen Burladingen bei der Stange. So wie Niklas. "Ich habe doch meinen Skikurs hier gemacht", erzählt der junge Burladinger, der seit seinem sechsten Lebensjahr auf den Brettern steht. Er ist dem Skiclub und der Skischule, die von Gerhard Türk geleitet wird, offensichtlich treu geblieben. Türk will, wenn die Schneelage es erlaubt, noch im Januar Skikurse anbieten. Derweil übernehmen Leins und seine Vereinskameraden täglich abwechselnd den Liftdienst.

Die zehn Zentimer Schnee reichen dem kleinen Lift fürs Erste. Der große von der Skisportalm daneben braucht etwas mehr. "30 Zentimeter wären da gut", sagt Leins. Dann könnte der kleine Skilift des Vereins mit dem großen der Familie Reithmayer Hand in Hand laufen. Also hoffen nicht nur Leins und der kleine Niklas auf noch mehr Schnee und darauf, dass es in diesem Winter endlich mal was wird mit dem Skisport in der Fehlastadt.

Eine Premiere für den brandneuen Motor

"Es ist heute überhaupt das erste Mal, dass der Motor in Betrieb ist", fällt Willi Leins so nebenbei im Gespräch auf. "Das ist sozusagen eine Premiere." Und während der neue Motor verlässlich surrt und surrt, stellen sich zwei andere junge Skihasen vor die Kasse, und Willi Leins waltet seines Amtes. Die Öffnungszeiten des kleinen Schleppliftes sind Mittwoch von 14 bis 17 Uhr und 18 bis 21 Uhr bei Flutlicht. Donnerstag und Freitag von 14 bis 17 Uhr. Es gilt die 2Gplus-Corona-Regel. Die Kontaktdaten müssen hinterlegt werden. Das Lifthäusle ist für Besucher geschlossen. Die Toiletten können mit Maske benutzt werden.

Weitere Öffnungszeiten werden je nach Schneelage auf der Homepage www.skischule-burladingen.de veröffentlicht. Dort gibt es auch Informationen über die geplanten Skikurse