In den Garten des Balinger Kindergartens Stadtmitte wird demnächst ein Container gepflanzt. Darin unterkommen soll eine weitere Gruppe Kinder, für die im eigentlichen Kita-Gebäude kein Platz ist. Der Technische Ausschuss des Gemeinderats hat den Auftrag unlängst vergeben – dabei gab es kritische Anmerkungen zu den Kosten.
Balingen - Liefern soll den Container die Firma Kleusberg aus Remseck zum Preis von rund 88.000 Euro. Darin enthalten ist der Auf- und Abbau sowie die Überlassung für ein Jahr. Der besondere Kindergarten-Raum wird voraussichtlich Anfang November aufgestellt.
Es war eines von nur zwei Angeboten, die die Stadtverwaltung auf die Ausschreibung hin erhalten hatte – das zweite war deutlich teurer: rund 250.000 Euro. Hochbauamtsleiter Frieder Theurer kommentierte das so: Entweder geben Unternehmen angesichts der derzeitigen Auslastung kein Angebot ab – oder eben eines zu einem horrenden Preis, dies in der Hoffnung, dass es das einzige ist und deshalb den Zuschlag erhält. So gesehen sind die 88.000 also fast schon ein glückliches Schnäppchen.
Der Container bietet rund 70 Quadratmeter Platz, darin enthalten sind zwei Räume für die Kinder. Umgerechnet, so Seifert, belaufe sich die Miete also auf 100 Euro pro Quadratmeter und Monat. Das sei "irrsinnig" viel Geld, so Seifert. In Balingen seien immer wieder solche Container im Einsatz – nicht nur an Kitas, sondern auch an Schulen – ob die Stadtverwaltung nicht schon einmal überlegt habe, ein solches Ding zu kaufen, um sich so die teuren Mieten zu ersparen? Habe man, sagte Oberbürgermeister Helmut Reitemann: Unterm Strich käme man wohl nicht günstiger weg. Vor allem, weil es mit der Beschaffung des Containers nicht getan sei: Darunter muss ein Fundament angelegt werden, und die Container müssen – Strom, Wasser – angeschlossen werden. All das sei in dem Gesamtpreis der Firma Kleusberg enthalten.