Das altehrwürdige Rathaus kann wohl nicht in ein modernes Gebäude umgewandelt werden. Foto: Kugel

Es stellt sich die Frage, ob die alte Grundschule (Gartenschauhaus) in Bad Herrenalb künftig genutzt werden kann.

Die Idee ist schon lang im Umlauf: das Rathaus in die alte Grundschule, auch Gartenschauhaus genannt, umzusiedeln. Doch wegen des engen Finanzkorsetts wurde immer nur darüber gesprochen. Das kann sich nun ändern.

In seiner aktuellen Haushaltsrede erinnerte Bürgermeister Klaus Hoffmann an die angedachte Nutzungsänderung der alten Schule, die derzeit gut von Vereinen belegt sei. Hier habe man einen Ideenwettbewerb angestoßen und hoffe auf eine baldige Vorlage. Denn das altehrwürdige Rathaus könne selbst bei hohen Investitionen kaum zu einem modernen Gebäude entwickelt werden.

In weiter Ferne

Im Februar 2019 sagte der damalige Bürgermeister Norbert Mai in einer Sitzung, dass ein Umzug des Rathauses in das Gartenschauhaus in weite Ferne gerückt sei. Ein Vorteil wäre hier freilich die Barrierefreiheit mithilfe eines Aufzugs. Doch müsse man das Ganze zweckmäßig sehen.

Sein Nachfolger Hoffmann meinte im Januar 2021, auf die Frage, welche größeren Projekten/Meilensteine anstehen: Die Planungen zur Revitalisierung des Klosterareals inklusive der möglichen Umnutzung der alten Grundschule als Rathaus würden beginnen.

Der Rathauschef erklärte daraufhin im März vorigen Jahres: Das alte Rathausgebäude sei deutlich in die Jahre gekommen. Neben einem erheblichen Sanierungsstau habe man das Problem, „dass wir auch mit sehr viel Geld und aufwendigen Umbaumaßnahmen dieses Gebäude nicht barrierefrei bekommen werden, weil die Bausubstanz das nicht mehr hergibt“. Da mache es durchaus Sinn, sich mit Alternativen zu beschäftigen, denn auch die Arbeitsbedingungen seien alles andere als optimal – übrigens auch für den Gemeinderat, wenn man nur an den Sitzungssaal denke. Und weiter: „Wir haben uns deshalb erste Gedanken gemacht und durch unser Bauamt Vorplanungen zur Nutzung der alten Grundschule als Rathaus erstellt. Diese Planungen liegen zwar zurzeit auf Eis, aber wir werden zeitnah den Faden wieder aufnehmen, damit der Gemeinderat eine finale Entscheidung über den Rathausumzug treffen kann.“ Dies sehe er durchaus auch im Zusammenhang mit einer Belebung der Klosterstraße und des Klosterviertels.

Auf Eis gelegt

Auf Nachfrage unserer Redaktion hießt es im Oktober 2022 vonseiten der Stadtverwaltung: Aufgrund der aktuellen Lage im Bausektor – hohe Kosten, keine Kapazitäten – lägen die Pläne für einen Rathausumzug zurzeit auf Eis.

Und wie geht es nun weiter? Im Haushalt 2023 sind für „Planung Umnutzung Alte Schule/Rathaus“ 100 000 Euro eingestellt. Es sind die geschätzten Planungskosten, die bereits im vorigen Jahr vom Gemeinderat als Investition beschlossen wurden. Da im Jahr 2022 keine bezahlt wurden, erfolgte der Übertrag in das Jahr 2023.

Wie die Verwaltung auf Nachfrage unserer Redaktion erklärte, kommt die Vorlage für die Nutzungsänderung der alten Grundschule voraussichtlich im Mai auf den Tisch.

Gartenschau-Zentrale

Rückblick
Zum Schuljahresbeginn 2014/15 erfolgte der Umzug der Grundschule aus der Klosterstraße ins Schulzentrum im Dobeltal. Mit Blick auf die Gartenschau 2017 wurde das Gebäude im Jahr 2015 zum Gartenschauhaus beziehungsweise zur Gartenschau-Zentrale umgebaut. Das Rathaus-Gebäude wurde auf Überresten eines Wehrturmes der früheren Klosteranlage Bad Herrenalb errichtet.