Monika Früchtl (links) gründete das Blockflötenensemble vor 27 Jahren. Foto: Maria Kosowska-Nemeth

Das Blockflötenorchester Con vivo und zwei Organisten bereiteten den Zuhörern in der Altensteiger Stadtkirche einen besinnlichen Abend.

Die Besucher der jüngsten Stunde der Kirchenmusik erlebten erneut einen andächtigen Abend in der Stadtkirche. Das Altensteiger Blockflötenorchester Con vivo und zwei heimische Orgelkünstler präsentierten dem Publikum mehrere Werke aus der Vergangenheit und der Gegenwart.

 

Viermal im Jahr laden die Organisatoren Susanne und Eberhard Schuler-Meybier zu klingenden Begegnungen ein mit lokalen und auswärtigen Musikern, die jedes Mal eine besinnliche Atmosphäre herbeiführen und Herzen und Seelen ansprechen. Zur stillen Nachdenklichkeit trug der Liturg Klaus-Peter Lüdke letztlich auch mit Lesungen aus dem Alten und Neuen Testament bei.

Das Konzert begann mit einem viersätzigen, für Blockflötenensembles arrangierten Werk von Georg Philipp Telemann, dem die anderen Stücke von deutschen, italienischen und englischen Komponisten folgten. Unter der professionellen Führung von Monika Früchtl präsentierte sich die von Frauen dominierte Gruppe (welche zeitweise auf bis zu 25 Spielende anwachsen kann) als ein williger, hingebungsvoll spielender wie homogen klingender Klangkörper vom hohen technisch-musikalischen Potenzial.

Monika Früchtl legt Wert auf Details

Die Orchesterleiterin und Gründerin des 27 Jahre alten Ensembles gab ihre interpretatorischen Vorstellungen mit unmissverständlichen Handzeichen an die Instrumentalisten weiter, und es war ersichtlich, welch großen Wert sie auf diverse Details der Aufführung legte. Zum Vorschein kamen sowohl der jeweilige Musikcharakter von tänzerischer Anmut bis hin zur anspruchsvollen Motorik als auch komplexe Rhythmen, dynamische Schattierungen, gefühlvolle Phrasierung einschließlich der Fermaten und Zäsuren sowie einheitliche Verzögerungen der Abschlüsse.

Susanne Schuler-Meybier spielte Orgelvariationen von Johann Pachebel. Foto: Maria Kosowska-Nemeth

In den Orgelvariationen von Johann Pachelbel setzte Susanne Schuler-Meybier auf subtile Registrierung, in der das bearbeitete Thema in pastellfarbenen Klanglichter erschien. Johannes Fünfgeld wählte für seine Interpretation des heiter swingenden „Straight Ahead“ von Michael Schütz ein üppigeres Klangvolumen und begleitete dann das von seinem Bruder Traugott komponierte Gemeindelied „Der Tag, mein Gott, ist nun vergangen“.

Mit dem „Abendsegen“ aus der romantischen Oper „Hänsel und Gretel“ von Engelbert Humperdinck schloss Con vivo sein Konzert ab, und erst dann ertönten in der Kirche Applaus sowie Bravorufe voller Bewunderung und Dankbarkeit. Als Zugabe wiederholte das Ensemble von Monika Früchtl einen Satz aus der „Afrikanischen Suite“ von Sören Sieg.