Am Montag wurde im Zentrum am Fürstengarten in Hechingen der Impfbetrieb aufgenommen. Foto: Frey

Die Vierte Corona-Welle rollt durch Deutschland. Die Inzidenz liegt im Zollernalbkreis bereits bei über 500. Damit steigt auch die Nachfrage nach Erst- und vor allem Boosterimpfungen. Ein Pop-Up-Impfzentrum am Fürstengarten in Hechingen hat am Montag seinen Betrieb aufgenommen und soll helfen, die Lage zu entschärfen.

Hechingen - Die Impfquote der vollständig Immunisierten liegt im Zollernalbkreis laut Angabe des Sozialministeriums bei erst knapp 60 Prozent. Es gibt also noch viel zu tun. Insbesondere da die vierte Coronawelle augenscheinlich aktuell kaum zu bremsen ist. "Zahlreiche unserer Hausärzte und weitere Impfanbieter impfen unter Volllast und sind am Anschlag", sagt Kreisbrandmeister Stefan Hermann, Leiter des Amtes für Bevölkerungsschutz, zu derzeitigen Lage.

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Hohe Hürden für das Impfen

Seitdem das Kreisimpfzentrum in Meßstetten Ende September geschlossen wurde, ist Hürde auf dem Weg zur Impfung für viele höher denn je. Viele Hausärzte geben mittlerweile Wartezeiten von mehreren Wochen, wenn nicht sogar Monate an. Wer sein Glück stattdessen bei einer Impfaktion ohne vorherige Anmeldung versuchen will, wartet häufig viele Stunden in der Kälte. So auch am Samstagabend in der Hechinger Stadthalle. Über 100 impfbereite Bürger mussten dort um 21 Uhr weggeschickt werden – ohne Impfung wohlgemerkt. Und dass obwohl sie teilweise vier Stunden in der Kälte gewartet haben.

Solche Szenen sollen sich im neuen Pop-Up-Impfzentrum im Zentrum am Fürstengarten in der Weilheimer Straße 31 in Hechingen nicht wiederholen, teilt das Landratsamt auf Nachfrage unserer Redaktion mit. Aus diesem Grund sei eine vorherige Terminanmeldung unter www.terminland.eu/Zollernalbkreis/ erforderlich. Wie zu erwarten, waren die Termine bereits kurz nach Freischalten der Webseite allerdings restlos ausgebucht.

Organisation vor Ort sei "sehr angenehm"

"Ich hab mich schon früh auf die Lauer gelegt und die Terminvergabeseite am Tablet ständig aktualisiert", berichtet ein Mann nach seiner Impfung vor Ort. Das hat sich ausgezahlt: Er bekam direkt einen Termin am Montagmorgen.

Die Organisation vor Ort habe er als "sehr angenehm" erlebt. Es habe "praktisch keine Schlangen gegeben" und alle seien sehr nett gewesen. Parken sei auch kein Problem gewesen. "Nach nur 30 Minuten war ich bereits wieder draußen", freut er sich.

Er hat sich an diesem Tag seine dritte Impfung geholt, erzählt er. "Meine Zweitimpfung war erst fünf Monate her. Die sechs Monate Wartezeit, die eigentlich eingehalten werden sollten, waren aber kein Thema", sagt er. Als Risikopatient sei er auf jedenfalls sehr erleichtert, dass er seinen Schutz an diesem Tag – etwas früher als geplant – erneuern konnte.

Ein anderer Mann zeigt sich auch sehr zufrieden, dass er so kurzfristig einen Termin ergattern konnte: "Angesichts des drastischen Infektionsgeschehens bin ich sehr glücklich, dass ich meine Impfung heute auffrischen konnte."

Von dem Impfarzt vor Ort war zu erfahren, dass die vorherige Terminvergabe den Ablauf in "sehr geordnete Bahnen" gelenkt hat. Er war am Wochenende auch als Impfarzt in Stuttgart und da "wurden wir förmlich überrannt", berichtet er. Es mache einfach keinen Spaß, wenn der Impfstoff langsam zur Neige geht, draußen aber noch hunderte Menschen auf ihre Schutzimpfung warten.

Derzeit wird im Zentrum am Fürstengarten ausschließlich Biontech verimpft. Die Impflinge müssen mindestens zwölf Jahre alt sein. Es werden Erst-, Zweit- und Drittimpfungen durchgeführt.

Zwei weitere Pop-Up-Impfzentren sollen kommen

Neben dem Pop-Up-Impfzentrum in Hechingen, soll es im Zollernalbkreis noch weitere geben. "Eine weitere Impfstation wird in Balingen installiert. Für den Mittelbereich Albstadt wird voraussichtlich am Standort des ehemaligen Kreisimpfzentrums die Lokalität wiederbelebt. Die Detailplanungen sind am Laufen", teilt das Landratsamt mit.

Weiter sagt das Landratamt auf Nachfrage unserer Redaktion, dass am Standort in Hechingen derzeit täglich 110 Impfungen angeboten werden. Geimpft wird von Montag bis Freitag. Neue Termine sollen im Laufe der Woche online freigeschaltet werden, heißt es.

Wer sich gegen Corona impfen lassen möchte, kann das auch bei den Hausärzten tun. Die Termine sind allerdings aufgrund der hohen Nachfrage mit teils langen Wartezeiten verbunden. Impfaktionen vor Ort sind dabei schon unkomplizierter. Mit langen Wartezeiten muss allerdings gerechnet werden. Eine vorherige Terminvereinbarung ist dabei in der Regel nicht notwendig. Eine genaue Übersicht über zukünftige Impfaktionen finden sich auf der Webseite www.zollernalbkreis.de/impfen.