Der Narrenfreundschaftsring hat in Hechingen seine Hauptversammlung abgehalten. Die Hoffnung auf Aktivitäten in der Fasnet sind noch nicht völlig begraben. Foto: Stopper

Über 200 Mitglieder des Narrenfreundschaftsrings Zollernalb haben sich am Freitag zur Hauptversammlung in der Stadthalle getroffen. Die Frage, ob Corona auch die nächste Fasnetsaison verhindert, blieb unbeantwortet.

HechingenDer Wunsch war im Saal förmlich zu greifen, dass die nächste Fasnetsaison doch irgendwie stattfinden kann. Aber auch die Zweifel, dass Corona hier wieder einen dicken Strich durch die Rechnung zu machen droht. Alle 22 Zünfte hatten Vertreter geschickt. So war die Stadthalle gut gefüllt, aber das Hygienekonzept mit G-Eingangskontrolle und Maskenpflicht wurde eingehalten.

Die Stimmung war durchaus locker. Als Ring-Präsident Walter Sieber ein "Narri-Narro" anstimmte und alle donnernd antworteten, kam fast schon die alte Fasnetbegeisterung auf. Aber man merkte auch, dass die Gruppen an den Tischen eher unter sich blieben.

Walter Sieber dankte zunächst den Zollerhexen, die die Gastgeber des Abends waren. Stadtrat und Fasnetsaktivist Klaus Jetter repräsentierte die Stadt. In seiner kurzen Ansprache klang Skepsis an, ob es angesichts steigender Coronazahlen denkbar ist, "dass ich am 6. Januar mein Häs anziehen kann". Aber er habe "die Hoffnung noch nicht ganz aufgegeben".

So geht es auch dem Ringpräsident, der in seinem Bericht zwar tapfer die "enorme Fantasie" lobte, die die Narren in der vergangenen Saison bei Online-Veranstaltungen gezeigt hätten. Aber klar wurde auch, dass das höchstens ein notdürftige Ersatz für "echte" Veranstaltungen war.

Neues Ringlied verweist auf den Sinn der einzelnen Zünfte

Das wurde deutlich, als das neue Ringlied vorgestellt wurde. "Jede Zunft hat ihren Sinn, daheim und auch im Freundschaftsring" heißt da der Refrain. So eine Hymne muss erst noch auf vielen Veranstaltungen mitgesungen werden, bis sie mal sitzt.

Der Bericht des Präsidenten war gefüllt mit Terminen, die wegen Corona abgesagt werden mussten. Das hat den Freundschaftsring und auch die Zünfte finanziell empfindlich getroffen. Sieber hob hervor, dass das Land als Coronahilfe eine Förderung für Breitenkultur geleistet hat.

Und Sieber musste eingestehen, dass im Sommer die Impfkampagne "Narren retten die Fasnet 2022" ein glatter Fehlschlag war. Trotz starker Werbeanstrengungen blieb die Zahl der Impfwilligen in sehr überschaubarem Umfang. Die Folge: "Wir rasseln in ein Desaster hinein, dass die Fasnet sehr in Frage gestellt wird", so Sieber.