Schmalz-Betriebsarzt Andreas Kreidler erteilt der Mitarbeiterin Alexandra Würth die erste betriebliche Impfung gegen Corona. Foto: J. Schmalz GmbH

Mehr als 500 Mitarbeiter der Firma J. Schmalz GmbH haben sich gegen Corona impfen lassen. Damit erreicht das Glattener Unternehmen "Herdenimmunität".

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Kreis Freudenstadt - Der Großteil der Belegschaft habe sich zwischen Mittwoch und Samstag am Standort in Glatten die Erst-Impfung erhalten. Die Geschäftsführung zieht dabei ein überaus positives Fazit – nicht nur wegen des reibungslosen Ablaufs, sondern auch weil eine besonders relevante Zielgröße erreicht wird, teilt das Unternehmen mit. "Wir haben diesen Kraftakt hervorragend bewältigt", sagt Kurt Schmalz, geschäftsführender Gesellschafter. Eine gelöste und lockere Atmosphäre sowie mehr als 500 Impfungen ganz ohne Zwischenfall – diese Bilanz sei "einfach klasse".

Zweiter Termin für Nachzügler

Im Schnitt habe Betriebsarzt Andreas Kreidler mit seiner Mannschaft alle drei Minuten eine Dosis des Impfstoffs von Biontech verabreicht. Um diese Schlagzahl zu ermöglichen, sei eine gesamte Büroebene in eine Impfstraße umgewandelt worden, inklusive Plätze für Anmeldung, Aufklärungs-Gespräch und Ruheraum zur Nachbeobachtung. "Wir haben sichergestellt, dass keine Wartezeiten entstehen und zu jeder Zeit die AHA-Regeln eingehalten werden", so Schmalz. Der Corona-Krisenstab der Firma habe einen "super Job gemacht".

Noch vor Pfingsten gebe es eine weitere Impfmöglichkeit für diejenigen Mitarbeiter, die in der ersten Phase verhindert gewesen seien oder sich kurzfristig doch noch zu einer Impfung entschlossen hätten. In etwa sechs Wochen erfolge dann die Zweit-Impfung im Betrieb. "Wir rechnen nach Abschluss des Projekts mit rund 550 betrieblich geimpften Mitarbeitenden", so Kurt Schmalz.

Dazu kämen diejenigen, die sich bereits auf anderem Wege hätten impfen lassen. Insgesamt kalkuliere das Unternehmen, dass bis Anfang Juli rund drei Viertel seiner Belegschaft vollständig geimpft sein werden. "Virologen sprechen ab einer Impfquote von rund 70 Prozent von Herdenimmunität. Vielleicht kann man dieses gesellschaftliche Rechenmodell nicht eins zu eins auf einen Betrieb übertragen. Aber die Firma Schmalz ist ab Anfang Juli sozusagen herdenimmun", so Schmalz.

Ermöglicht wurde die Aktion durch das Pilotprojekt "Impfen im Mittelstand" des Sozialministeriums Baden-Württemberg und der Industrie- und Handelskammer (IHK). Schmalz sei als eine von zwölf Firmen im Land ausgewählt worden. Ziel sei es, Erkenntnisse für das flächendeckende betriebliche Impfen zu gewinnen, das im Juni bundesweit beginnen solle. Die Firma Schmalz werde die gemachten Erfahrungen "sehr gerne weitergeben", damit das Impfen auch in anderen Betrieben so problemlos ablaufen könne. Schmalz ist dem Ministerium dankbar: Wir sind sehr froh, bei diesem Pilotprojekt dabei sein zu dürfen."