Wo findet Schramberg seinen Impfstützpunkt? Die Frage wurde beantwortet – in der Szene 64. Foto: Riesterer, miss_mafalda – stock.adobe.com / Montage: Kleinau

Nach dem Kreis-Impfstützpunkt in der Rottweiler Marienstraße kommt auch eine solche stationäre Lösung in die Talstadt.

Schramberg - In Schramberg wird es ebenfalls ein stationäres Abgebot des Landkreises, einen sogenannten Impfstützpunkt, geben. Auf Nachfrage unserer Redaktion bestätigte eine Sprecherin des Landratsamts, dass ein solches definitiv in Planung sei. Wo genau, darüber befänden sich Landratsamt und Kommune in engem Austausch, hätten bereits Räume gesichtet. Oberbürgermeisterin Dorothee Eisenlohr bestätigte am Abend: "Wir haben uns auf eine Location geeinigt." Es werde die Szene 64 angemietet. Im nördlichen Kreisgebiet in Sulz sei, so die Info aus Rottweil, nach aktuellen Plänen ein dritter Stützpunkt dieser Art angedacht.

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"Für uns ist das natürlich eine optimale Lösung im Vergleich etwa zu Sportstätten, weil wir nirgends Vereine oder Schulen verdrängen müssen", sagte Eisenlohr. Auch die Vertreter des Kreises hätten sich "ziemlich angetan" von den "idealen Voraussetzungen" in der Szene 64 gezeigt. Zu Öffnungsdatum oder -zeiten könne noch nichts Konkretes gesagt werden, so die Oberbürgermeisterin. Szene-64-Vereinsvorsitzender Uli Bauknecht hatte die Räume nach der Berichterstattung im Schwarzwälder Boten bei der Verwaltung in Erinnerung gerufen und Hilfe angeboten.

"Nicht einfach aus Boden zu stampfen"

"Es ist nicht so, dass man einen solchen Impfstützpunkt schnell aus dem Boden stampfen kann – das Land gibt da einiges vor, was erfüllt werden muss", erklärte die Sprecherin des Landkreises. Dabei gehe es um Verkehrs- und ÖPNV-Anbindungen, Parkplätze, ausreichende Sanitär- und Hygienestandards, technische Aspekte wie Heizung, Belüftung oder WLAN – auch Barrierefreiheit sei ein wichtiges Thema. Und damit habe man immer noch nicht das jeweilige Impfteam, die Technik, Ausstattung und die Impfdosen zur Hand.

Woher das Personal für den Schramberger Stützpunkt kommen wird, konnte die Sprecherin zu diesem frühen Zeitpunkt der Planungen noch nicht sagen. "Grundsätzlich vermitteln wir nur die Immobilie. Die Federführung obliegt dann dem Landkreis, Impfstoffe und IT-Ausrüstung stellt das Land", informiert Eisenlohr. Bezüglich des Teams können sich die Schramberger Impfwilligen vielleicht über ihnen bekannte Ärzte freuen: Als "zweiten Lichtblick" neben der gefundenen Immobilie hätten jüngst einige Schramberger Ärzte im Ruhestand ihre Mithilfe beim Impfen angeboten. "Wir werden schauen, ob sich das verbinden lässt und diese mit dem Teams des Landkreises zusammenarbeiten können", freut sich Eisenlohr.

Info: Am Krankenhaus?

Nach der Aussage von Oberbürgermeisterin Eisenlohr, dass die Verwaltung nach einem positiven Signal aus Rottweil für einen Impfstützpunkt auf Immobiliensuche gehe, hat sich tags darauf der Schramberger Architekt Georg Stollbert senior bei unserer Redaktion gemeldet.

"Wenn denn die Zustimmung kommt, hätte ich einen Vorschlag, sodass Frau Eisenlohr gar nicht lange suchen muss", wolle er eine Anregung geben. "Ich habe seinerzeit den Cafeteria-Anbau am ehemaligen Krankenhaus verantwortet. Man könnte den Eingangsbereich, die Kapelle und die Cafeteria im Erdgeschoss vom Rest des Gebäudes abtrennen", so Stollbert. Das schaffe von der Größe und Beschaffenheit seines Erachtens einen optimalen Ort für ein solches Angebot. "Dort kann man bestuhlen, dort ist es trocken, es gibt draußen einige Parkplätze. Die Cafeteria könne dann als Warte- die Kapelle als Impfbereich genutzt werden – oder umgekehrt." Eine bessere Alternative als wie jüngst auf dem Schweizer-Parkplatz irgendwo draußen in der Kälte auf die Impfung zu warten sei dies allemal.

Er kenne die Situation vor Ort sehr gut, betont der Architekt, und ist sich sicher: "Dieser Bereich des ehemaligen Krankenhauses ist in einem Zustand, in dem man ihn ohne großen Aufwand aktivieren könnte."