Das Corona-Mobil das Landratsamts kam beim freien Impfen im Kreis zum Einsatz. Foto: Landratsamt

Die Corona-Impfkampagne soll im Landkreis Freudenstadt wieder stärker Fahrt aufnehmen. Am Sonntag, 21. November, ist eine erste Aktion in Schopfloch geplant.

Aktuelle Informationen zur Corona-Lage in unserem Newsblog

Kreis Freudenstadt - Dies sagte Landrat Klaus Michael Rückert am Montag in der Sitzung des Kreistags in Baiersbronn. Einzelheiten dazu werde das Landratsamt in Kürze bekannt geben, etwa was Ort, Zeiten und das genaue Prozedere angeht. Voraussichtlich seien drei Mannschaften vor Ort, sodass immer drei Teilnehmer gleichzeitig geimpft werden könnten.

Ansturm im Kreis Calw

Wie berichtet, schloss der Landkreis Ende September sein Impfzentrum, wie alle Kreise im Land. Seither ist die Impfung vor allem Sache der niedergelassenen Ärzte. Mittlerweile gibt es Anzeichen, dass der Fortgang der Immunisierungen hinter den Erwartungen zurückbleibt. In Nachbarkreisen gab es zusätzliche Impfaktionen mit hunderten Impfwilligen und langen Warteschlangen, beispielsweise in Altensteig. Der Kreis Calw hat mittlerweile wieder ein eigenes Kreisimpfmobil in Betrieb, das innerhalb vor drei Wochen 2300 Spritzen verabreichte, Erst-, Zweit- und Auffrischungsimpfungen – ohne Anmeldung. Damit habe ich die Zahl der Immunisierungen verdoppelt.

Im Kreis Freudenstadt ist laut Landratsamt derzeit ein mobiles Team des Zentralen Impfzentrums (ZIZ) in Offenburg unterwegs, in erster Linie in Seniorenheimen. Laut Rückert sei mit dem ZIZ vereinbart worden, "quer durch den Kreis Freudenstadt" weitere Impfaktionen auch für andere Personengruppen zu starten. Mittlerweile sei dem Landratsamt jedoch in Aussicht gestellt worden, dass ein mobiles Impfteam des Landes hier die Arbeit aufnimmt. "Die Impfungen sind seit Anfang Oktober nicht mehr Kreissache. Aber wir sind natürlich daran interessiert und bieten logistische Unterstützung an", so der Landrat. Er hofft, dass es bald "an weiteren Sonntagen" freies Impfen im Landkreis gebe. "Wir warten aber noch auf Weisungen von oben", so Rückert.

"Lage ist beherrschbar"

Kreisrat Ernst Wolf (FDP) wollte wissen, ob der Landkreis die Möglichkeit habe, die vierte Welle "in den Griff zu bekommen". Der Landrat vermied bei seiner Einschätzung der aktuellen Lage diesmal das Wort "entspannt", versicherte aber, dass der Kreis und das Krankenhaus die Situation im Moment als "beherrschbar" einstufen. "Die Lage ist absolut im Griff", so Rückert. Prognosen über die weitere Entwicklung könne er nicht abgeben. Stand Montagmorgen hatte es zwei Beatmungspatienten auf der Intensivstation des Krankenhauses gegeben und sieben weitere Covid-19-Patienten auf der Isolierstation.

Zusätzliche Pflegekräfte

Margarete Rebholz (FDP) hakte nach und wollte wissen, ob es bei den Intensivbetten "noch Puffer" gebe. Wie berichtet, meldet der Kreis aktuell sechs Betten, die Regel sind zehn. Dies lasse sich durch die Abschottung der Corona-Intensivplätze und Engpässe beim Pflegepersonal erklären. Kreis und Krankenhaus hätten darauf bereits vor Monaten reagiert und "erfahrene Pflegekräfte" von Normalstationen ein Training in Intensivpflege zukommen lassen. "Sie sind zwar nicht examiniert, aber auf diese Aufgabe gut vorbereitet und können jederzeit von ihren Stationen hinzugezogen werden", so der Landrat.

Intensivplätze in Reserve

Darüber hinaus habe der Kreis noch die Reserve von zehn zusätzlichen Intensivbetten, die zu Beginn der Corona-Pandemie geschaffen worden waren und die jederzeit wieder aktiviert werden könne. Klaus Michael Rückert kündigte den Kreisräten Vergleichszahlen der Auslastung von Intensivbetten aus den Jahren 2018 und 2019 an, um die Lage besser einschätzen zu können.

Er beteuerte, dass aufgrund der Corona-Lage kein anderer Notfall abgewiesen werden müsse. "Wir sind in der Lage, Notfälle aufzunehmen: Es braucht keiner Sorge zu haben, dass er etwa nach einem Unfall nicht versorgt wird. Das ist meine ganz klare Aussage", so der Landrat.