Im Landkreis Sigmaringen sind aktuell zwei Impfteams unterwegs. Foto: Kuster

Die Impfkampagne im Landkreis Sigmaringen nimmt an Fahrt auf: Zwei mobile Impfteams sind bis mindestens März 2022 im Einsatz, zudem werden drei Impfstützpunkte im Landkreis eröffnet.

Kreis Sigmaringen - Um die niedergelassenen Ärzte bei den Corona-Impfungen zu unterstützen, setzt die Oberschwabenklinik und der Landkreis Sigmaringen zwei mobile Impfteams im Landkreis ein. Bis März 2022 sind sie bei Impfaktionen im Landkreis unterwegs, auch die Einrichtung stationärer Impfmöglichkeiten geplant.

"Heute läuft es erstaunlich ruhig", sagte Willi Römpp, Leiter der mobilen Impfteams, bei der Aktion im Sigmaringer Landratsamt am vergangenen Samstag. Etwa 274 Menschen haben sich zum Impfen angemeldet; auch ohne Termin konnte man eine Impfung ergattern, allerdings ohne Garantie und mit Wartezeiten.

Seine Mitarbeiter hatte Römpp schnell zusammen: Alle waren bis zur Schließung im Kreisimpfzentrum (KIZ) in Hohentengen tätig gewesen und als ehemaliger Leiter des KIZ hatte er die Kontakte schnell zur Hand. Die Nachfrage nach einer Coronaimpfung ist zuletzt so stark angestiegen, dass Ärzte allein, den Bedarf nicht mehr decken konnten.

Zwei Wochen lang waren die Impfteams in Städten und Gemeinden im Landkreis unterwegs; laut Mitteilung des Landratsamts Sigmaringen ist der Einsatz der Impfteams bis März 2022 geplant.

"Impfungen möglichst nah an den Menschen"

Drei Impfstützpunkte ergänzend zu den Teams

Ergänzend dazu hat der Landkreis Sigmaringen Impfstützpunkte in den Kliniken in Bad Saulgau und Pfullendorf eingerichtet, die am Dienstag in Betrieb gehen. In Sigmaringen geht am kommendem Samstag ein dritter Stützpunkt im ehemaligen Medimax-Gebäude im Gewerbegebiet Käppeleswiesen an den Start. Zusammen mit den mobilen Impfteams soll so die Impfquote im Landkreis deutlich erhöht und das Coronavirus gebändigt werden. "Unser Ziel ist es, Impfungen möglichst nah an den Menschen anzubieten", sagt Tobias Kolbeck, Pressesprecher des Landkreises Sigmaringen. Auch Willi Römpp betont: "Wer sich impfen lassen möchte, soll dies tun können".

Lage in Kliniken zunehmend angespannt

Zudem soll die Situation in den Kliniken entlastet werden, die laut Barbara Koch, Pressesprecherin der SRH Kliniken, zunehmend angespannt ist: "Nach einem wochenlangen stetigen Anstieg, verzeichnen wir seit knapp einer Woche einen leichten Rückgang der Patientenzahlen, die mit SARS CoV2 infiziert sind. Ob diese Entwicklung anhält, ist aktuell nicht einzuschätzen", so Koch "Wir sind jederzeit auf eine Erweiterung der Bettenanzahl vorbereitet. Dabei ist zu berücksichtigen, dass in der Intensivstation auch für nicht Corona-Patienten weiterhin genügend Betten zur Verfügung stehen."

Die Versorgung von Coronapatienten ist enorm aufwändig. "Um das leisten zu können, muss vermehrt Personal von anderen Stationen einbezogen werden" sagt Koch. Das wiederum wirke sich auf den Arbeitsablauf in der gesamten Klinik aus. Aktuell befinden sich in der SRH Klinik in Sigmaringen drei Corona-Patienten auf der Intensivstation und 13 weitere auf der Isolierstation.