„Laut und extrem“ – so war der Vortrag überschrieben, den Cord Dette im KulTurm gehalten hat. Es ging um rechte Populärmusik.
Dette, der auf Einladung der Jugendinitiative „Immerwaslos“ sprach, ist Leiter des Regionalen Demokratiezentrums Albbündnis und des Fachbereichs Jugendarbeit der Mariaberger Ausbildung & Service gGmbH. In seinem Vortrag über politischen und insbesondere über rechten Extremismus in der musikalischen Pop-Kultur beleuchtete er unter anderem die Techniken, mit denen Extremisten und Populisten Jugendkultur für ihre Zwecke nutzen und junge Menschen zu beeinflussen, zu vereinnahmen und zu manipulieren versuchen.
Wobei, wie er betonte, Musik keine Einstiegsdroge in den Extremismus sein muss. Vielmehr eigne sie sich dafür, Ideen und Meinungen von Jugendlichen zu verstärken, die ohnehin schon für populistische Verführungen anfällig seien. Das gelinge ihr deshalb so gut, weil sie Stimmungen und Emotionen besser transportiere als der sprachliche Diskurs. Was empfiehlt Cord Dette als Gegengift? Ebenfalls Musik! Über Verbote von Bands mit rechtsextremer Schlagseite zu diskutieren, findet er müßig und empfiehlt stattdessen, Jugendliche mit Bands und Musik bekannt zu machen, die ein positives Zukunftsbild vermitteln. Im übrigen komme Rechtsextremismus nicht nur in der Rockmusik, sondern auch in anderen Musikgenres vor – man müsse nur mal einen Blick auf die aktuelle und regionale Musikszene werfen.
Beim nächsten Mal ist Karola Bloch Thema
Die nächste Veranstaltung von „Immerwaslos“ findet am Donnerstag, 21. November, im Rahmen der Albstädter Literaturtage statt und beginnt um 19 Uhr. Dann geht es um das Leben der Jüdin, Hitlergegnerin und Stalinkritikerin Karola Bloch.