Trainer Philipp Rumpel macht deutlich: Sein VfR Sulz hat gegen die SG Vöhringen etwas gutzumachen. Foto: Eibner-Pressefoto/Sascha Walther

In der Bezirksliga Nordschwarzwald steht am Sonntag das Derby zwischen der SG Vöhringen und dem VfR Suz im Mittelpunkt. Grün-Weiß Ottenbronn kommt derweil der Tabellenführung immer näher.

In der Fußball-Bezirksliga Nordschwarzwald sind pro Team noch 27 Punkte zu vergeben. Genügend, um die gesteckten Ziele zu erreichen, auch wenn es die Sportvereine aus Gündringen, Marschalkenzimmern sowie Mitteltal und Obertal sehr schwer haben wird, die Klasse doch noch irgendwie zu erhalten.

 

Die SG Felldorf/Bierlingen galoppiert seit zwölf Spieltagen wie ein wildes Fohlen auf der Weide umher und überspringt jedes Hindernis. Lohn dafür ist Platz fünf und was macht der aktuell verletzte Spielertrainer Ümit Dagistan? Er spricht nach dem 5:0-Erfolg beim SV Gündringen ungeniert davon: „Wir wollten den Klassenerhalt festmachen.“ Nun geht es zum SV Eutingen, der schon das Hinspiel mit 3:1 für sich entschieden hat. Der SVE ist ein Ex-Klub von Dagistan. Der sagt: „Ich freue mich immer, alte Bekannte zu sehen. Das wird ein Duell auf Augenhöhe.“

Ausruhen war beim SV Althengstett über Ostern angesagt. Was vor dem Gang zum TuS Ergenzingen von Vorteil sein könnte, denn das Sattler-Team musste über die Feiertage gleich zweimal auf die Wiese. Erst gab es drei Punkte gegen den SV Eutingen (3:1), ehe auch das Halbfinale im Bezirkspokal eingetütet werden konnte. Jetzt gilt die volle Konzentration den Hengstettern, die sich im Hinspiel mit 4:6 geschlagen geben mussten. „Eine Mannschaft, die sich gegenüber dem Hinspiel gesteigert hat, die immer für Tore gut ist. Ein unangenehmer Gegner, gegen den Lauf- und Zweikampfstärke gefragt ist“, weiß TuS-Trainer Michael Sattler.

Sieben Punkte Rückstand

Auch der SV Baiersbronn war über die Feiertage nicht auf Punktesuche, konnte sich dafür allerdings auf die Eiersuche konzentrieren. Sieben Zähler Rückstand auf Platz eins – da wird der eine oder andere Baiersbronner noch von großen Taten träumen. Voraussetzung sind drei Punkte beim SV Alpirsbach/Rötenbach, dem bei der 2:7-Packung bei den SF Salzstetten jede Feder einzeln ausgerupft wurde. 20 Punkte Rückstand zum rettenden Ufer sprechen eine deutliche Sprache, denn ab sofort zählen nur noch Siege.

Schlusslicht SV Mitteltal/Obertal erwartet die SF Gechingen, die an Ostern tatenlos mit ansehen mussten, wie sie von Grün-Weiß Ottenbronn vom dritten auf den vierten Rang verdrängt wurden. Wollen die Sportfreunde weiterhin die erste Geige im Titelkampf anstimmen, dann müssen drei Punkte her. Wie im Hinspiel, in dem es beim 7:0-Sieg recht ordentlich geklappt hat. Die Hausherren befinden sich dagegen realistisch betrachtet inzwischen auf Abschiedstournee. Die beiden Auftritte über Ostern endeten mit einer 1:3-Niederlage gegen den 1. FC Altburg sowie einer Nullnummer beim SV Marschalkenzimmern.

Niederlage im Hinspiel

Der Vierte im Bunde, der über die Feiertage die Beine hoch legen konnte, war Grün-Weiß Ottenbronn, der nun seine Visitenkarte beim VfL Nagold II abgeben muss. Drei Punkte hat das Immisch-Team gegenüber Tabellenführer TuS Ergenzingen aufzuholen. Wer weiß, wo der Althengstetter Ortsteil-Klub ohne den schwachen Start liegen würde. So entschieden die Nagolder das Hinrundenspiel knapp mit 2:1 für sich. Zudem braucht die Steger-Truppe jeden Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. Nach Stand der Dinge belegen die Nagolder aktuell den Relegationsplatz. Zwei Punkte dahinter scharren die SF Salzstetten bereits mächtig mit den Hufen.

Und eben diese SF Salzstetten wittern nach dem 7:2-Sieg gegen den SV Alpirsbach/Rötental Morgenluft, zumal der nächste Gegner, der SV Gündringen, ebenfalls schon Bekanntschaft mit der Salzstettener Sieben gemacht hat. So ging das Hinspiel mit 7:1 an die SFS. Auch in Gündringen wird man sich realistisch fragen: Wie soll der Klassenerhalt denn noch erreicht werden? Wie auch immer: Der Salzstetter Abteilungsleiter Matze Stasch macht seine eigene Rechnung auf. Und die lautet: „Gewinnen und auf einen Ausrutscher der Nagolder hoffen.“

Ganz andere Hausnummer

Nach dem torlosen 0:0 gegen den SV Mitteltal/Obertal wagte Trainer Frank Baumann vom SV Marschalkenzimmern einen kleinen Ausblick auf das nächste Heimspiel gegen die Spvgg Freudenstadt: „Das ist eine ganz andere Hausnummer. Da wären wir sehr froh, wenn es erneut zu einem 0:0 reichen würde.“ Verständlich nach der 0:7-Hinspiel-Niederlage, zumal der entthronte Klassenprimus zuletzt lediglich zwei von neun möglichen Zählern geholt hat. Die Zutaten für die 90 Minuten liegen auf dem Tisch. Die nötige Würze hat der Freudenstädter Trainer Elvedin Djekic eingepackt: „Wir brauchen schnell ein Erfolgserlebnis.“

Nicht einkalkuliert war die erste Heimniederlage des SV Gültlingen gegen die SG Vöhringen (1:2), die zur Folge hat, dass der SVG den Atem der Verfolger im Nacken spürt. Einer davon ist der kommende Gastgeber, der 1. FC Altburg, der mit einem Sieg zum kommenden Gegner aufschließen würde. „Wenn wir verlieren, dann stehen wir mit hinten drin“, warnt SVG-Abteilungsleiter Gunter Deuble. Und: „In Altburg ist es immer schwer zu spielen.“ Der 1.  FCA hat sich dagegen mit dem Sieg in Mitteltal Luft verschafft. Jetzt heißt es dran bleiben, doch auch hier spricht der Altburger Spielleiter Michael Holzäpfel respektvoll vom Kontrahenten: „Ein Derby. Trotzdem hoffen wir auf Zählbares, um unten wegzukommen.“

Es geht meistens heiß her

Ein Derby ist auch in Sulz angesagt, wo der heimische VfR die SG Vöhringen zu Gast hat. Obwohl die Hausherren zehn Punkte mehr auf dem Konto haben als ihre Gäste, ist das Thema Klassenerhalt weiter ein Punkt auf der Agenda. „Beide Mannschaften benötigen dringend Punkte. Dazu ist das ein Derby, bei dem es meistens heiß hergeht. Die Emotionen kochen hoch, doch es geht fast immer friedlich zu“, weiß der Sulzer Trainer Philipp Rumpel. Nach dem Heimsieg (2:1) gegen den VfL Nagold II sieht die Welt zwar schon wieder freundlicher aus. „Allerdings brauchen wir weitere Punkte durch die vielen Absteiger“, wurmt Rumpel zudem noch die 2:3-Niederlage aus dem Hinspiel: „Da haben wir noch etwas gutzumachen.“ Personell sieht es „recht gut“ aus. Rumpel muss lediglich auf Felix Plocher (Bänder im Sprunggelenk gerissen) verzichten.

Einen Sieg erzwingen

Was die personelle Lage angeht, sieht es beim Gast aus Vöhringen angespannter aus. Nick Heizmann (muskuläre Probleme), Nikolas Neumann (Hüfte), Samed Ajdinovic (muskuläre Probleme) und Spielertrainer Dennis Gonszcz (privat verhindert) stehen bei der SGV nicht zur Verfügung. Dafür überraschte sie mit dem Auswärtssieg (2:1) beim SV Gültlingen. „Dennoch ist in der Tabelle nichts passiert. Wir haben öfters gut gespielt, aber verloren. Jetzt haben wir uns endlich einmal belohnt, auch wenn es sich tabellarisch nicht ausgewirkt hat“, resümiert Dennis Gonszcz. Und zum Thema VfR Sulz: „Ein immer umkämpftes Derby. Doch mit dem Einsatz, dem Willen, der Einstellung wie zuletzt in Gültlingen ist meiner Meinung nach durchaus etwas zu holen. Manchmal muss man sich einen Sieg eben auch einmal irgendwie erzwingen“, hofft der Vöhringer Trainer auf einen weiteren Sieg in der Fremde, auch wenn die beiden Gegner gerade einmal fünf Kilometer auseinander liegen.