Den Rhein und den Tennessee River hat Andreas Fath bereits durchschwommen. Jetzt will er mit einem Projekt in der Donau auf Umweltverschmutzung aufmerksam machen. Foto: Braxart/HSF (Archiv)

1955 Kilometer hat der Haslacher Andreas Fath bereits geschafft, weitere 719 Kilometer in der Donau liegen noch vor dem schwimmenden Professor. Dem Schwabo hat er Einblicke gewährt und erklärt, warum er in Belgrad nicht ins Wasser stieg.

Haslach - Mittlerweile hat Andreas Fath sechs Projekt-Wochen hinter sich und ist in Rumänien angekommen. Am Samstag, 4. Juni, findet die erste Veranstaltung in Turnu Magurele statt, die von "Mai Mult Verde" in Verbindung mit dem Verein "Rural 21" und dem dortigen Rathaus organisiert wurde. Morgens wird zunächst das Ufer des Flusses Olt gesäubert und nachmittags geht es mit dem Kajak auf Tour.

Außerdem wird es wieder einen theoretischen und praktischen Workshop zur Plastik-Verschmutzung des Wassers geben, wie sie Andreas Fath während des gesamten Projekts immer wieder gibt. Außerdem hält er Vorlesungen für Schulklassen und schwimmt stundenlang durch die Donau.

Mediales Echo ist groß

Das mediale Echo ist groß, in Serbien gab der Haslacher an einem Tag zehn Interviews fürs Staatsfernsehen, Radiosender und Zeitungen. Allerdings stieg er in Belgrad nicht ins Wasser. "In Serbien gibt es keine Kläranlagen. In Belgrad leiten 1,7 Millionen Menschen ihre Fäkalien ungeklärt in den Fluss", erklärt Andreas Fath. Der Letzte, der sich dort längere Zeit im Wasser aufgehalten habe, hätte zwei Wochen im Krankenhaus behandelt werden müssen. "Ich möchte lebend und gesund im Schwarzen Meer ankommen", betont der Haslacher.

Auch die Tagesschau berichtete:

Beim Schwimmen merke er eine zunehmende Stärke, auch wenn die Strömung abnehme und damit größere Anstrengung verbunden sei. Und trotz der guten und intensiven Vorbereitung würden abends Schultern und Nacken schmerzen.

Doch Andreas Fath wird nicht müde zu betonen: "Für sauberes Wasser ist keine Anstrengung zu groß." Das sei tägliche Triebfeder und Ansporn, auch wenn er froh wäre, dass die Kilometer jetzt überschaubarer werden und es seit dem Eisernen Tor (Taldurchbruch an der Grenze Serbien – Rumänien) im Fluss bergab geht.

Etappen werden im Internet gezeigt

Über einen GPS-Tracker und die Internetseite www.cleandanube.de kann die tägliche Schwimmetappe von Andreas Fath live verfolgt werden. Begleitet von der mobilen Wissenswerkstatt, von einem Bildungsprogramm im Workshop-Format, von umfassenden Wasser-Analysen und einem entstehenden Dokumentarfilm wird der Haslacher nach seiner Rückkehr vieles zu berichten haben. Wenn alles gut läuft, wird er vom 18. auf den 19. Juni wieder im eigenen Bett schlafen können.

Seit Jahren schwimmen in der Donau mehr Plastikteilchen als Fischlarven. Mehr als vier Tonnen Plastik werden täglich durch die Donau ins Schwarze Meer geschwemmt. Die Debatte um Mikroplastik und die Gefahren für die Umwelt ist nicht neu, Andreas Fath erregt mit seinen Schwimm-Aktionen allerdings sehr viel Aufmerksamkeit. Als Chemie-Professor lehrt und forscht er an der Uni Furtwangen zu dem Thema.

Der SWR dokumentierte seine Rhein-Expedition ihm einen Beitrag: