Beamte sind mit Booten im Einsatz, um den teilweise zwei Meter hohen Unrat nach und nach abzutransportieren. Foto: Imago/ZumaPress Wire

Seit Jahren kämpft Indonesien darum, den Citarum River zu säubern. Er gilt als dreckigster Fluss der Welt. Gerade treiben wieder Tonnen von Plastikmüll im Wasser. Was ist das Problem?

Trotz jahrelanger Bemühungen bekommen die indonesischen Behörden die gewaltigen Abfallberge im Fluss Citarum auf der Hauptinsel Java nicht in den Griff. Derzeit treiben auf dem 270 Kilometer langen Wasserweg in der Provinz Jawa Barat (Westjava) wieder Unmengen an Plastikmüll.

 

Giftbrühe und Plastikabfälle

Der Citarum, der durch eine dicht besiedelte Region fließt, ist der längste und größte Fluss in der indonesischen Provinz Jawa Barat und wird zur Landwirtschaft, zum Fischen, für die Reinigung und von der Industrie benutzt.

Der Citarum ist der längste und größte Fluss in der indonesischen Provinz Jawa Barat. Nach den Flüssen Brantas und Solo ist es der drittlängste Fluss in West-Java. Foto: ZUMA Press Wire/Dimas Rachmatsyah
Er wird zur Landwirtschaft, zum Fischen, für die Reinigung und von der Industrie benutzt. Foto: ZUMA Press Wire/Dimas Rachmatsyah
Durch die hohe Belastung durch Industrieabfälle, insbesondere Abwässer von Textilfabriken, und der durchgängigen Entsorgung von Hausabfällen in den Fluss gilt der Fluss heute als einer der am stärksten verschmutzten Flüsse der Welt. Foto: ZUMA Press Wire/Dimas Rachmatsyah
Seit November 2011 wird versucht, den Fluss von seiner Verschmutzung zu befreien und ihn wieder vollständig wiederherzustellen. Für dieses Vorhaben hat die Regierung umgerechnet 3,5 Milliarden Euro zur Verfügung gestellt. Foto: Imago/NurPhoto

Durch die hohe Belastung durch Industrieabfälle, insbesondere Abwässer von Textilfabriken, und der durchgängigen Entsorgung von Hausabfällen in den Fluss gilt der Fluss heute als einer der am stärksten verschmutzten Flüsse der Welt. Die Asiatische Entwicklungsbank (ADB) hatte schon 2008 Hunderte Millionen Dollar für seine Säuberung bereitgestellt. Auch die Regierung in Jakarta hat 3,5 Milliarden Euro eingeplant.

Bis zu zwei Meter hohe Unrat-Dämme

Die indonesische Nachrichtenagentur Antara schrieb unter Berufung auf das Citarum River Basin Center (BBWS), seit Jahresbeginn hätten sich nahe der Stadt Bandung wieder 19 Tonnen Abfälle auf einer Länge von 800 Metern angesammelt.

Beamte sind mit Booten im Einsatz, um den teilweise zwei Meter hohen Unrat nach und nach abzutransportieren. Dabei hatte die Regierung erst im vergangenen Jahr die Fortschritte bei der Säuberung des Citarum stolz auf dem „World Water Forum“ auf Bali präsentiert.

Obwohl der Fluss erst 2024 aufwendig gesäubert wurde, sieht er jetzt wieder so aus wie vorher. Foto: Imago/ZumaPress Wire
Die Anwohne rkönnen die „Dreckbrühe“ nicht mehr nutzen. Foto: Imago/INA Photo
Die Säuberungen des Gift-Flusses gleichen einer Sisyphus-Arbeit. Foto: Imago/ZumaPress Wire
Regen, Überschwemmungen und Winde füllen das Unrat-Reservoir immer wieder aufs Neue auf. Foto: Imago/NurPhoto

Wo kommt der ganze Abfall her?

Vor allem starker Regen, Überschwemmungen und heftige Winde sorgen regelmäßig dafür, dass sich neue Müllberge ansammeln – so auch in den vergangenen Tagen. Nach Angaben der Zeitung „Jakarta Post“ sind rund 27 Millionen Menschen in West-Java und der Hauptstadt Jakarta auf das Wasser des Citarum angewiesen.