Mitarbeiter von Forst BW haben in einem Waldstück im Bereich Grafenbühl in Bad Rippoldsau jede Menge Hausmüll beseitigt. Foto: Forst BW

Seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie zieht es immer mehr Menschen in den Wald, um sich fit zu halten und die Natur zu genießen. Was prinzipiell begrüßenswert ist, hat jedoch auch Schattenseiten. Jedenfalls dann, wenn Müll achtlos liegen gelassen oder gar entsorgt wird.

Kreis Freudenstadt - Denn das komme in Baden-Württemberg immer häufiger vor, wie sich unter anderem im Schwarzwald zeige, heißt es in einer Pressemitteilung von Forst Baden-Württemberg (Forst BW). Bereits vor Corona habe es die einzelnen Bundesländer teils mehr als eine Million Euro im Jahr gekostet, illegalen Müll aus Wäldern zu entfernen. Die Hinterlassenschaften reichten von achtlos weggeworfenen Flaschen und Tüten über Grünabfälle aus Gärten bis hin zu gefährlichen Chemikalien.

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Auch die Verantwortlichen von Forst Baden-Württemberg haben damit zu kämpfen, die Wälder sauber zu halten. So wurde zum Beispiel im Bereich Grafenbühl in Bad Rippoldsau unlängst eine größere Menge Hausmüll illegal im Wald entsorgt. Zwei Hektar Waldfläche waren mit Plastikverpackungen, Glas und Metalldosen vermüllt. "Das waren alles Sachen, die über den Grünen Punkt und öffentliche Glasbehälter kostenlos entsorgt werden können", wird Julian Renz vom Forstbezirk Mittlerer Schwarzwald in der Mitteilung zitiert. "Das ist nicht nur ärgerlich für alle anderen Waldbesucher, sondern auch eine Gefahr für die Tiere", betont Renz.

Dank der Mitarbeiter von Forst BW ist der Wald nach einer großen Säuberungsaktion nun wieder müllfrei. Wie lange das so bleibe, hänge jedoch stark vom Verhalten aller Waldnutzer ab – und derjenigen, die eigens mit dem Auto oder Lastwagen anfahren, um ihren Müll im Wald abzuladen, so Forst BW.

Zigarettenkippe erstin zehn Jahren zersetzt

Bedenkt man, dass eine Getränkedose bis zu 200 Jahre, eine Plastiktüte rund 20 Jahre und eine Zigarettenkippe zehn Jahre benötigt, bis sie sich zersetzt hat, wird klar, wie wichtig es ist, dass jeder seinen Müll wieder mit nach Hause nimmt, heißt es in der Pressemitteilung weiter. "Das Entsorgen von Abfällen im Wald ist verboten, überflüssig und eine Ordnungswidrigkeit", sagt Julian Renz.

Wer entgegen des Kreislaufwirtschafts- und Abfallgesetzes Abfälle illegal entsorgt, kann mit einem erheblichen Bußgeld belangt werden. Gerade an sogenannten Müll-Hotspots finden die Förster mitunter sogar Altöl und andere besonders gefährliche Abfälle wie selbstentzündliche Stoffe, die erheblichen Schaden an Gewässern und Waldböden anrichten können. "Gerade jetzt ist der Wald ein wunderschöner Ort, um sich zu entspannen und die Natur zu genießen", weiß Renz. "Umso wichtiger ist es, dass jeder seinen Beitrag leistet und alles dafür tut, dass der Wald sauber bleibt."