Bundeswehrstandort wird geschlossen. Daimler plant nur noch mit diesem Standort.

Immendingen/Stuttgart - In Immendingen ist der Weg frei für eine Daimler-Teststrecke. Wenige Stunden, nachdem das Verteidigungsministerium am Mittwoch bekanntgegeben hatte, den Standort im Kreis Tuttlingen zu schließen, reagierte der Stuttgarter Autobauer.

Daimler wolle sich mit seinen Planungen nur noch auf diesen Standort konzentrieren, teilte das Unternehmen mit. »In Immendingen ergibt sich nun eine ideale Perspektive für unser Vorhaben«, sagte Prüfeinrichtungsleiter Reiner Imdahl.

Immendingens Bürgermeister Markus Hugger (CDU) begrüßte in der Daimler-Mitteilung die Planungen: »Mit der Ansiedlung von Daimler hat unsere Gemeinde die einmalige Chance, sich vom Garnisonsstandort zum Wirtschaftsstandort zu entwickeln.« Der Konzern will nun weitere Gespräche mit der Gemeinde führen. Das Gelände müsse aber noch zu »wirtschaftlich angemessenen Konditionen« erworben und Genehmigungen für das geplante Prüf- und Technologiezentrum seien einzuholen.

Die Gemeinde hatte sich in einem Brief an Verteidigungsminister Thomas de Maizière (CDU) anders als die übrigen Standorte im Südwesten dafür ausgesprochen, die Kaserne zu schließen. Zwar entstünden durch das Testgelände des Autobauers lediglich 300 neue Arbeitsplätze - deutlich weniger als die laut Bundeswehr bislang 970 Soldaten. Doch die Hoffnung sei, dass von den geplanten Testgeländeangestellten mehr nach Immendingen zögen, als bisher Soldaten im Ort wohnten.

Neben Immendingen waren auch Sulz (Kreis Rottweil) und Nellingen (Alb-Donau-Kreis) als Standort für die Daimler-Teststrecke im Gespräch. Hier würden die Planungen bis auf weiteres ausgesetzt, gab Daimler bekannt.