Baugrube auf Großbaustelle stürzt ein und verschüttet Arbeiter. Weiterer Mann in dramatischer Rettungsaktion befreit.
Immendingen - Beim Einsturz einer Baugrube auf dem künftigen Daimler-Testgelände bei Immendingen nahe Tuttlingen ist am Donnerstag bei Kanalarbeiten ein 36-jähriger Familienvater aus dem Kreis Tuttlingen ums Leben gekommen. Zwei seiner Kollegen wurden verletzt in ein Krankenhaus gebracht. Die Hintergründe des Unglücks sind noch unklar.
Donnerstag, 11.30 Uhr: Drei Arbeiter halten sich laut Polizei in der frisch ausgehobenen Baugrube im Immendinger Wald auf, als plötzlich Teile einer provisorischen Wand einbrechen. Die herabstürzenden Erdmassen begraben die Arbeiter unter sich.
Wie die Polizei später berichtet, kann sich einer der Männer selbstständig befreien und wird in ein Krankenhaus gebracht. Wenig später wird klar, dass die Feuerwehr einen Arbeiter nur noch tot bergen kann.
Die Rettung des dritten Arbeiters, der nur teilweise verschüttet worden war, gestaltet sich extrem schwierig. Sie zieht sich über Stunden hin, da die Erde immer weiter abzurutschen droht. Beim gerade mal fünf Grad kommen die Retter nur nach und nach zu dem Mann vor. Am Ende graben sie ihn per Hand aus. Erst kurz nach 15 Uhr meldet die Polizei, dass die Rettung geglückt ist, und der schwer verletzte 50-jährige Arbeiter aus dem Kreis Rottweil ebenfalls ins Krankenhaus gebracht wird. Neben Feuerwehr und Rettungsdienst sind auch Soldaten der Bundeswehr an der Rettungsaktion beteiligt.
Das Gelände auf dem sich der Unfall ereignete, gehörte einst zum Truppenübungsplatz der Bundeswehr. 2011 war der Abzug der Soldaten entschieden worden. Drei Jahre später kaufte der Autobauer Daimler das Gelände.
Früheren Angaben zufolge investiert das Unternehmen rund 200 Millionen Euro in ein Prüf- und Testzentrum. Von 2017 an will Daimler in Immendingen Fahrerassistenzsysteme weiterentwickeln und an Techniken für autonomes Fahren forschen. Inwieweit die Bauarbeiten mit dem Daimler-Projekt zusammenhingen, konnte die Polizei nicht sagen.