Das Bienenweiden-Projekt des Kirnbacher Imkervereins nimmt Fahrt auf. Unter anderem informiert Angelika Kalmbach-Ruf vom BUND bei einem Vortrag im Oktober über das Thema.
Insekten fehlt es vielerorts an geeigneten Lebensräumen und damit auch an pollen- und nektarspendenden Blüten – um den entgegenzuwirken und gleichzeitig einen bunten Akzent für die 750-Jahr-Feier Kirnbachs zu setzen, hat der Imkerverein sein Bienenweidenprojekt gestartet.
„Dabei geht uns gar nicht darum, den Leuten etwas vorzuschreiben“, sagt Petra Mehnert, die mit Katrin Morawitz und Carola Klünder die Patenschaft für das Projekt übernommen hat. „Wir wollen viel mehr die Menschen mit ins Boot holen und zeigen, dass auch im eigenen Garten vieles geht“, fügt sie hinzu.
Hang am Friedhof als erste sichtbare Aktion
Mit einem Flyer wurde bereits beim Imkerfest im Juli über das Projekt informiert – auch, um zu schauen, wie das Interesse ist. Bei einem ersten Ideen-Workshop im Krummel-Saal waren 18 Leute dabei. Daraus habe sich ein mehr oder weniger fester Stamm an Interessierten gebildet, die sich im Projekt einbringen. „Und nun starten wir mit unserer ersten Aktion“, erklärt Morawitz. Dazu soll der Hang vor dem Kirnbacher Friedhof – derzeit noch eine große, grüne Fläche – mit bunten Frühjahrsblumen umgestaltet werden. Die Stadt hatte dafür 750 Blumenzwiebeln spendiert, die bei einem Arbeitseinsatz im Oktober gesetzt werden sollen, um pünktlich im Frühjahr in voller Pracht zu erblühen. Und genau da kommt der BUND Mittleres Kinzigtal ins Spiel. Da auf der recht großen Fläche deutlich mehr als 750 Frühlingsblumen erblühen können, hat der Landesverband sich entschlossen, nochmals 250 Blumenzwiebeln oben drauf zu legen, so Angelika Kalmbach-Ruf. Mit 200 Krokussen und 50 Dichter-Narzissen sollen Bienen und andere Insekten angelockt werden.
„Wir brauchen insektenfreundliche Pflanzen – vom frühen Frühjahr bis in den späten Herbst“, so Kalmbach-Ruf vom BUND. Die Blumenzwiebeln stehen also für das Frühjahr – aber auch für den Herbst haben die Beteiligten etwas im Petto. Am Sonntag, 8. Oktober, lädt der Imkerverein Kirnbach ab 14 Uhr zu einem Vortrag von Angelika Kalmbach-Ruf in den Leopold-Krummel-Saal der Gemeindehalle ein. Themen sind unter anderem robuste Pflanzen für Trockenperioden, die Balkonbepflanzung, Nahrung für das ganze Jahr und auch die Friedhofsbepflanzung, die im Herbst ansteht. „Die Gräberbepflanzung ist oft die letzte Möglichkeit im Jahr, um etwas gutes für die Insekten zu tun“, erklärt Kalmbach-Ruf.
Anregung geben für die eigene Bepflanzung
Der BUND hatte im vergangenen Jahr eine Kampagne zum Thema „Insektenfreundliche Friedhöfe“ gestartet – nun unterstützt er die Veranstaltung, in dem er nach dem Vortrag kostenlos insektenfreundliche Pflanzen zum Mitnehmen ausgibt. 150 Pflanzen Schneeheide warten dann auf ihren Einsatz. Der Vortrag ist für alle Interessierte kostenfrei.
Eine Besichtigung des Friedhofs hatte zuvor schon gezeigt, dass die Kirnbacher die Gräber schon sehr insektenfreundlich bepflanzen, betont Morawitz. Nun wolle man mit dieser Veranstaltung noch weitere Anregung geben, sagt sie. „Die Veranstaltung ist offen für alle, die Interesse haben“, fügt Konrad Keck vom Imkerverein hinzu. Zudem bewirten die Kirnbacher Imker an diesem Sonntag das Café im Alten Rathaus in der Zeit von 12 bis 18 Uhr.
Das schöne an dem Bienenweidenprojekt sei, dass man Menschen so einen Anstoß geben könne, etwas eigenes daraus zu machen, sind sich alle Beteiligten einig. Wie die eigenen Gärten letztlich bepflanzt werden, sei jedem selbst überlassen. „Wir wollen nur den Anstoß dazu geben, bei der Bepflanzung auch an die Insekten zu denken“, sagt Katrin Morawitz.
Darum geht’s
Der Vortrag:
Der Vortrag von Angelika Kalmbach-Ruf findet am Sonntag, 8. Oktober, ab 14 Uhr im Loepold-Krummel-Saal in der Gemeindehalle Kirnbach statt. Die Imker bewirten an diesem Tag von 12 bis 18 Uhr das Rathaus-Café gegenüber. Insektenfreundliche Herbstpflanzen:
Für die Herbstbepflanzung bieten sich laut Angelika Kalmbach-Ruf unter anderem Hornveilchen, Schneeheide, Herbstzeitlose und offene Herbstastern an.