Hidir Bayram (von links), Sinan Kaya und Imo Bayram von Imo Kebab sind noch bester Laune, was sich mit den steigenden Rindfleischpreisen jedoch ändern könnte. Foto: Anna-Sophie Zepf

Die Preise für Lebensmittel steigen stetig, die für Rindfleisch umso mehr. Diese Erhöhung wird bald auf Dönerliebhaber abgewälzt. Doch ist das wirklich so? Wir haben in Kebabläden in der Rottweiler Innenstadt nachgefragt.

Vor zehn Jahren bekam man einen Döner noch für drei bis vier Euro. Laut unserer Recherchen soll der Preis für einen Kebab die zehn Euro Marke erreichen und diese sogar noch überschreiten. Doch man soll den Teufel nicht gleich an die Wand malen, trifft denn diese Prognose überhaupt für Rottweil zu?

 

Begonnen hatte die Teuerungswelle für Rindfleisch bereits im Spätsommer des letzten Jahres. Allein in diesem Jahr ist Kuh- und Jungbullenfleisch um etwa 15 bis 20 Prozent gestiegen.

Die Gründe dafür sind vielfältig: Arbeitskräftemangel, wie in so vielen Branchen, schwierige wirtschaftliche Situation für die Bauern, aber vor allem eine erhöhte Nachfrage, die die Produktion nicht decken kann.

Auf Nachfrage bei örtlichen Dönerbuden erhalten wir geteilte Antworten. Trotz der steigenden Kosten, werden nicht alle Imbissläden diese auf ihre Kunden umwälzen. Mohammad Imbiss am Kriegsdamm und König Kebap in der Engelgasse werden bei ihren derzeitigen Preisen von sechs beziehungsweise acht Euro bleiben.

Ali Hayder Abed Al Ameri (links) und Fridoon Fizl wollen die Preise im König Kebap nicht erhöhen. Foto: Anna-Sophie Zepf

Das „Schnellrestaurant Cafe Memo“ am Friedrichplatz hingegen muss Döner-Enthusiasten leider enttäuschen. Die Kosten von Rindfleisch seien allein im letzten Monat so stark gestiegen, dass man gezwungen sei, auch die Preise für den Döner Kebab, der im Moment acht Euro kostet, anzupassen, meint ein Mitarbeiter des Cafe Memo gedrückt. Wann und auf wie viel der Preis steigen wird, könne man derzeit allerdings noch nicht sagen.

Auch Imo Bayram, der Besitzer des Imo Kebab, muss die Befürchtungen von Döner-Liebhabern schweren Herzens bestätigen: „Die Preise werden steigen.“ Auch er habe ein Schreiben von der Produktion erhalten, dass das Fleisch teurer werde.

„Bleiben die Kunden dann noch?“

„Aber wenns noch teurer wird, braucht man bald nicht mehr weiterzumachen“, ergänzt Imo Bayram. Das Dönerbusiness sei harte Arbeit, man habe gefühlt nie Feierabend und auch kaum freie Tage. „Vielleicht muss ich dann bald auf die Baustelle gehen“, meint der Imbissinhaber halb ernst.

Ein Schnellrestaurant zu führen sei im Endeffekt „alles“ Risiko. Wenn man die Preise nicht auf Kunden umlege, lohne es sich irgendwann nicht mehr. Aber wenn ein Döner dann zuviel koste, stelle sich die Frage: „Bleiben die Kunden dann noch?“

Beruhigende Worte

Eine paar beruhigende Worte hat Dönerladenbesitzer Imo Bayram für seine Kunden allerdings: „Über zehn Euro wird der Döner nicht kosten.“ Dann würde ja keiner mehr einen kaufen, sagt er mit einem Augenzwinkern.

Wahrscheinlich sei jedoch, dass der Döner bei ihnen im Laden im Sommer diesen Jahres dann neun Euro kosten müsse, fügt er hinzu, wahrend er selbst einen Döner verspeist.