Die Erhöhung der Kreisumlage bringt zwar ein Millionenplus – aber das reicht noch lange nicht aus, und es muss gekürzt werden.
Großprojekte wie das Zentralklinikum und die Regionalstadtbahn kommen, viele andere Ausgaben auch. Für Landrat Günther-Martin Pauli ist der Haushalt 2025 der schwierigste in seiner jahrzehntelangen politischen Laufbahn.
341,3 Millionen Euro im Ergebnishaushalt, 17,7 Millionen Investitionen im Finanzhaushalt – und ein Fehlbetrag von 3,5 Millionen Euro trotz Erhöhung der Kreisumlage von 30,2 auf 32,5 Prozentpunkte.
13,2 Millionen Euro müssen durch Kredite finanziert werden
Insgesamt bringt die Erhöhung ein Plus von 5,8 Millionen Euro in die Kreiskasse – aber das ist nicht genug. Es muss gekürzt werden. Aber: „Wir können nur kürzen, wo wir auch kürzen dürfen“, sagte Kreiskämmerer Heinz Pflumm im Jugendhilfeausschuss.
Voraussichtlich werde der Zollernalbkreis bei der Kreisumlage weiterhin unter dem Landesdurchschnitt liegen. 13,2 Millionen, die im Haushalt fehlen, müssen durch Kredite finanziert werden. Dadurch erhöht sich die Pro-Kopf-Verschuldung der Zollernälbler von derzeit 45 auf dann rund 180 Euro – immer noch unter dem Landesdurchschnitt, wie der Kämmerer betonte.
Einen großen Brocken im Haushalt machen die Sozialausgaben aus: Gegenüber dem Planansatz gebe es eine Steigerung um 7,45 Prozent, sagte Sozialdezernent Georg Link: „Wir müssen sehr viel Geld in die Hand nehmen.“ Link verwies auf die Zuschüsse an die Jugendverbände, die Ökumenische Psychologische Beratungsstelle Albstadt, die Offene Jugendarbeit und die Schulsozialarbeit.
Pauli: Es geht auch um den Stellenplan
Für die Beratungsstelle soll es 10 000 Euro mehr geben, für das Projekt „Kinderpaten“ des Kinderschutzbunds, für das 20 000 Euro beantragt wurden, seien aus Sicht der Verwaltung 10 000 Euro ausreichend, für die neun Elterntreffs im Kreis, die jährlich mit 31500 Euro bezuschusst wurden, soll es kein Geld mehr geben: „Die Treffs haben sich etabliert und können sich selbst finanzieren.“
Dezernent Karl Wolf erinnerte daran, dass für das Jugendamt 8,5 zusätzliche Stellen beantragt worden seien. Davon seien 3,5 Stellen „dringend notwendig“.
Landrat Günther-Martin Pauli sagte, dass es in jedem Haushalt auch um den Stellenplan gehe: „Ein starrer Stellendeckel kann nicht funktionieren, es wird enorm schwierig, wenn wir keine Beinfreiheit haben.“
Kreistag hat das letzte Wort
Was die Zuschussanträge angeht, sagte Ausschuss- und Kreistagsmitglied Erik Wille (AfD): „Wir können Geld nur ausgeben, wenn es da ist, und es ist nicht da.“
Dem Antrag von Ausschussmitglied und Kreisrat Markus Holweger (CDU), den Zuschuss an die Ökumenische Psychologische Beratungsstelle Albstadt zu erhöhen, wurde bei einer Gegenstimme und zwei Enthaltungen mehrheitlich zugestimmt. Das letzte Wort hat auch in diesem Fall der Kreistag.