Hinter Friesenheim liegen beschauliche Tage: Die zentralen Gottesdienste an Heiligabend sowie die Krippenfeiern für Familien mit Kinder füllten die Kirchen. Glaube, Liebe, Hoffnung waren die zentralen Botschaften – gegen Hass und Konflikte in der Welt.
In den Ortsteilen wurde bereits am Nachmittag des heiligen Abends zur Krippenfeier eingeladen. Gemeinsam erzählten Kinder die Botschaft von der Geburt Jesu nach. Jedem Kind, das zur Krippenfeier gekommen ist, wurden in Heilligenzell Erinnerungssterne mitgegeben.
In Friesenheim in der evangelischen Kirche betonte Pfarrer Rainer Janus: „Magdeburg ist überall. Hass und Gewalt sind überall. Wir können Weihnachten nicht feiern, ohne an die vielen Opfer zu denken.“ Sprachlos blieben die Menschen angesichts der Tat. Gedacht wurde auch an die Menschen in Kriegsgebieten in der Welt. Angst und Gewalt gehöre über Jahrtausende zur Geschichte der Menschheit.
Aber der Prophet Jesaja erkenne in der Bibel einen Silberstreifen am Horizont. Am Ende des Tunnels eine Vorfreude auf eine Zeitenwende zum Guten durch die Geburt eines Kindes, das in Bethlehem zur Welt gekommen sei. Dieses Kind im Stall habe es schwer heraus aus der Finsternis, in die Herzen der Menschen zu gelangen. „Der Frieden ist eine Sache der Vernunft. Der Frieden braucht auch die Liebe. Nur sie vermag zwischen den Menschen zu verbinden und Vertrauen zu schaffen“, so Janus.
In den Straßen erklingt weihnachtliche Musik
Pater Yesudas stellte in seine zentrale Botschaft an Weihnachten die Liebe, die angstfrei leben lasse, die keine Unterschiede mache und, die auch zu verzeihen vermag und zur Versöhnung verhelfe. In Heiligenzell sang der Kirchenchor nicht nur am ersten Weihnachtsfeiertag von der Empore, sondern auch im Anschluss an den Gottesdienst überraschte der Chor Pater Yesudas mit einem Geburtstagsgruß.
Musik erklang an Heiligabend unter freiem Himmel in den Ortsteilen Oberschopfheim, Oberweier und Schuttern. Seit mehr als 40 Jahren pflegt etwa der Musikverein Oberweier diese Tradition an zentralen Straßenecken. Aus dem Probenlokal machten sich die Musiker auf den Weg. Vom Gewann „Im Bühnle“ ging es zum Seniorenheim Emmaus. Dann ging es hinab ins Dorf bis zum Kronert und in die Gartenstraße und wieder zurück.
Nicht nur in Oberweier spielte an Heiligabend die Musik. In Oberschopfheim gehört seit vielen Jahren das Weihnachtsspiel auf dem Friedhof zur liebgewonnenen Tradition. Viele Familienangehörige besuchten die Gräber von Verstorbenen und erfuhren im Weihnachtsspiel mit dem Musikverein Verbundenheit und Trost in schweren Stunden. In Schuttern positionierte sich der Musikverein vor dem Rathaus und ließ so an zentraler Stelle, seine Instrumente im Zusammenspiel sternförmig in die Straßen erklingen.