Ein ganz besonderes Wohnhaus feiert sich: Das St. Jakobus-Haus der Caritas im Villinger Haslach wird 25 Jahre alt.
Im Villinger Haslach in der Breslauer Straße 10 gab es dieser Tage einen ganz besonderen Grund zum Feiern. Man blickte zurück auf 25 Jahre Leben in einer ganz besonderen Wohnform.
In diesem Haus, dem St. Jakobus-Haus, leben und wohnen Menschen, die durch eine psychische Erkrankung gehandicapt sind und die hier eine besondere Art des selbstbestimmten Wohnens und Unterstützung bei der Gestaltung der eigenen Tagesstruktur erfahren.
Mit einer kleinen Feier blickte man zurück auf die Entstehungsgeschichte. Die Leiterin des Hauses, Stefanie Ammann, lud ein bei einem Rundgang das frisch renovierte Haus zu besichtigen und sich ein Bild zu machen von diesem besonderen Wohnhaus.
Zur Entstehungsgeschichte des St. Jakobus-Hauses gehört die Reform der Psychiatrie, die sich in den 1990er Jahren Stück für Stück auch regional durchsetzte, so Michael Stöffelmaier, Vorstandsvorsitzender des regionalen Caritasverband-sbk. Diese Reform hatte das Ziel, Menschen mit chronisch psychischen Erkrankungen nicht länger dem öffentlichen Bewusstsein zu entziehen, sondern ihnen ein Leben mitten in der Gesellschaft zu ermöglichen.
Kleinere, wohnortnahe Angebote wie das Jakobus-Haus in Villingen wurden geschaffen, um so den Bewohnern ein Leben und Wohnen mit echter Tagesstruktur, mit Respekt und Teilhabe zu bieten. „Ein Platz zum Leben sollte es sein, nicht nur zum versorgt werden“, so Stöffelmaier, und geworden sei es „ein toller Kern, der mit ganz schön viel Leben gefüllt ist“, so sehe er das St. Jakobus-Haus. Er erinnere sich an den Widerstand den mach ein Anlieger bei Bekanntwerden der Pläne gezeigt hatte, er wisse aber auch, dass man heute voll integriert und akzeptiert sei, so Stöffelmaier.
Rupert Kubon ist Mitglied des Aufsichtsrats, erteilte als Diakon dem Haus, den Bewohnern und den Betreuungskräften den Segen Gottes. Ein besonderes Willkommen sprach auch Stefanie Ammann aus, die den Wert des respektvollen Miteinander und das für diese Wohnart nötige Feingefühl, Respekt und Empathie hervorhob.