Die Feuerwehr Kippenheim – hier im Einsatz mit der Mahlberger Wehr – hofft, dass die Fusion mit der Abteilung Schmieheim zu einer besseren Personalsituation führt. Foto: Feuerwehr

Allein 2024 musste der unterbesetzte Löschtrupp 47 Mal ausrücken. In diesem Jahr sind es bereits 17 Einsätze – Tendenz steigend.

Die Feuerwehr Kippenheim musste im vergangenen Jahr 47 Mal ausrücken. Das sei beinahe ein Rekord, erklärte Gesamtwehrkommandant Lucas Riegger auf der Jahreshauptversammlung. Vom Autounfall bis zum Brand sei alles dabei gewesen. Nur das Jahr 2019 lag mit 85 Einsätzen deutlich darüber. Doch da seien es vor allem die vielen vollgelaufenen Keller gewesen, die für die Einsatzzahlen gesorgt hätten, so Riegger. Im Mai 2019 hatten sich nämlich starke Gewitter über Südbaden entladen. Kippenheim war mit am stärksten von den Fluten betroffen. Und auch in diesem Jahr hat die Wehr alle Hände voll zutun: Bisher musste sie 17 Einsätze meistern.

 

„Die Einsatzzahlen fordern uns immer mehr“, betonte Riegger. Eine besondere Herausforderung im vergangenen Jahr sei der Brand in Holzverarbeitungsfirma Hiller gewesen. Dort war ein Brand in der Filteranlage ausgebrochen und bald stand die Werkhalle in Flammen. Die Einsatzkräfte von Mahlberg und Lahr mussten mithelfen.

Riegger hob überhaupt die Zusammenarbeit mit den umliegenden Wehren – insbesondere mit der Feuerwehr Mahlberg – hervor. Auch Arne Claßen, Kommandant der Abteilung Schmieheim, betonte den Trend zu mehr Einsätzen über das ganze Jahr hinweg.

Feuerwehr möchte Einsatzkräfte gewinnen

Angesichts der Anforderungen stünden der Gesamtwehr mit insgesamt 54 Aktiven zu wenige Feuerwehrleute zu Verfügung, stellte Riegger fest. Deshalb stehe die Gewinnung neuer Einsatzkräften im Mittelpunkt des weiteren Engagements. Das Ziel sei, künftig 85 aktive Mitglieder zählen zu können. Dabei sorgt die Wehr teils selbst für neue Einsatzkräfte. 30 Kinder machen in der Gruppe „Feuerfunken“ mit. Es gebe eine Warteliste, berichtete Riegger. Drei von ihnen sind in die Jugendwehr aufgenommen worden.

Der im Mai 2024 vorgestellte Bedarfsplan habe mehrere Baustellen aufgezeigt. Zwei davon seien die beiden Gerätehäuser, die stark sanierungsbedürftig seien und in denen es an Platz fehle. Die Lösung sei ein gemeinsames Feuerwehrhaus. Die beiden Abteilungen unter ein Dach zu bringen, sei nicht nur möglich, sondern vorteilhaft, erklärte Riegger. Die Fusion bringe Umbrüche mit sich, fügte er an. Diese Meinung teilte auch Bürgermeister Matthias Gutbrod. „Der Knackpunkt ist die Tagesverfügbarkeit“, sagte er zum Bedarf an neuen Kräften und betonte, welche engagierte Arbeit die Abteilungen mit Einsätzen, Übungen und Fortbildungen leisten.

Bei den Wahlen wurde Lucas Riegger einstimmig in seinem Amt als Gesamtwehrkommandant bestätigt. Sein Stellvertreter wurde Jonas Storz. Für insgesamt 15 Jahre im Dienst wurden Sara Haffke, Silvio Romano und Lucas Riegger geehrt.