Am Gebäude in der Nagolder Straße laufen die Arbeiten auf Hochtouren. Foto: Thomas Fritsch

In weniger als acht Monaten soll aus dem ehemaligen Kindergarten in der Nagolder Straße in Neuweiler eine Schule werden. Genauer gesagt: eine Interimslösung für die Sommenhardter Karl-Georg-Haldenwang-Schule. Anfang des Jahres haben die Arbeiten begonnen. Bis jetzt sieht es offenbar gut aus.

Bedenken gab es eingangs viel. Machen Denkmal- und Brandschutz Probleme? Wird das Wetter mitmachen? Warten im alten Gebäude Überraschungen in Form maroder Bausubstanz? Und ist es überhaupt möglich, so viele Handwerker in so kurzer Zeit zu bekommen?

 

Bedenken, die angesichts des ehrgeizigen Vorhabens alles andere als aus der Luft gegriffen wirkten. Denn die Gemeinde Neuweiler lässt aktuell den ehemaligen Kindergarten in der Nagolder Straße sanieren – und das in Rekordzeit. Erneuert werden etwa Dach, Fenster, Sanitäranlagen und Elektrik.

Für mindestens fünf Jahre

Rund 1,9 Millionen geschätzte Kosten fließen voraussichtlich in den Umbau, der bereits Ende August dieses Jahres abgeschlossen sein soll.

Aus gutem Grund: Schon im September soll das Gebäude bereit sein, um die Platzprobleme der Karl-Georg-Haldenwang-Schule in Sommenhardt zu lösen.

Letztere befindet sich in Verantwortung des Landkreises Calw, der eine Interimslösung suchte und in Neuweiler fand. Für mindestens fünf Jahre sollen nun Räume im Haus in der Nagolder Straße angemietet werden, mit einer Option für eine Verlängerung. Vorgesehen ist der Einbau von insgesamt acht Klassenräumen.

Doch trotz aller Bedenken, trotz aller möglichen Schwierigkeiten, läuft die Sanierung bis jetzt offenbar erfolgreich.

Architekt Michael Pfeifle konstatierte in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats Neuweiler ein reges Interesse an den Ausschreibungen für die zahlreichen Arbeiten. Und insgesamt ist das Vorhaben bislang sogar noch leicht günstiger als gedacht.

Bereits im Februar hatte der Gemeinderat Aufträge in Höhe von rund 921 000 Euro vergeben, nun kamen nochmals Stuckateur- und Trockenbauarbeiten für rund 101 000 Euro, Malerarbeiten für rund 123 000 Euro, Fliesenarbeiten für rund 44 000 Euro, Tischlerarbeiten für knapp 61 000 Euro und und Bodenbelagsarbeiten für rund 45 000 Euro.

„Guten Mutes“, dass alles rechtzeitig fertig wird

Insgesamt beläuft sich das Auftragsvolumen damit bereits auf knapp 1,3 Millionen Euro. Und: Auch der Zeitplan werde bislang eingehalten, bestätigte Bürgermeister Martin Buchwald auf Nachfrage unserer Redaktion.

Das Gremium, das dem Projekt generell sehr zugetan ist, zeigte sich ebenfalls „guten Mutes“ (Zitat Reinhard Kussack), dass alles rechtzeitig fertig werde.

Bernd Greule lobte dabei nicht zuletzt die Handwerker, die alle gute Arbeit leisten und den Eindruck erweckten, nicht Schuld sein zu wollen, falls der Zeitplan am Ende doch nicht gehalten werde.

Warmmiete beläuft sich auf 7000 Euro

Nicht ganz glücklich war mancher im Rat über einheimische Firmen, die für dieses Vorhaben teils minimal höhere Angebote vorgelegt hatten und trotzdem nicht zum Zug kommen durften. Bürgermeister Buchwald meinte, dass das auch für die Gemeinde besser wäre, um die Wirtschaft vor Ort zu fördern, was letztlich zudem zu mehr Gewerbesteuer führe. Allerdings dürfe bei solchen öffentlichen Ausschreibungen am Ende allein der Preis entscheiden – und dann genüge bereits ein Cent Unterschied.

Neben der Vergabe von Arbeitsaufträgen stimmte der Gemeinderat in seiner Sitzung indes auch gleich dem vorliegenden Mietvertrag mit dem Landkreis zu. Dieser läuft zunächst für fünf Jahre, vom 1. August 2025 bis zum 31. Juli 20230, mit der Option auf eine Verlängerung. Die monatliche Warmmiete beläuft sich auf 7000 Euro.