Die Zahl der Arbeitslosen im Nordschwarzwald ist von Oktober auf November leicht zurückgegangen. Mitte November waren 15 257 Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, 233 oder 1,5 Prozent weniger als im Oktober – aber 1757 oder 13 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – blieb unverändert bei 4,4 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 3,9 Prozent.
„Die Lage am Arbeitsmarkt bleibt angespannt, aber stabil. Die Unsicherheiten in der Wirtschaft haben zu einer nachlassenden Dynamik am Arbeitsmarkt geführt“, so die Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim, Martina Lehmann.
Die aktuellen Zahlen bestätigen diese Einschätzung. Zwar mussten sich im November weniger Menschen arbeitslos melden als im Vormonat, gleichzeitig konnten aber auch weniger Männer und Frauen ihre Arbeitslosigkeit beenden.
Unternehmen sind zurückhaltend
Die rückläufige Dynamik bedeutet, dass das Risiko, den Arbeitsplatz zu verlieren, für die Beschäftigten im Nordschwarzwald etwas geringer geworden ist. Für diejenigen, die bereits arbeitslos sind, ist es aber schwieriger geworden, eine Arbeitsstelle zu finden, da die Unternehmen im Moment bei Neueinstellungen zurückhaltender sind.
Die starke Inanspruchnahme von Kurzarbeit habe einen entscheidenden Beitrag zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes geleistet. „Mit diesem bewährten Instrument zur Beschäftigungssicherung können wir als Agentur für Arbeit aktuell einen maßgeblichen Beitrag dazu leisten, dass unsere Betriebe in wirtschaftlich schwierigen Zeiten ihre Fachkräfte halten können und damit Tausende Arbeitsplätze gesichert werden“, so die Agenturchefin.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist im November deutlich zurückgegangen. Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nagold/Pforzheim wurden in den letzten vier Wochen insgesamt 711 neu zu besetzende Arbeitsstellen gemeldet. Das waren 65 oder 8,4 Prozent weniger als im Oktober und 35 oder 4,7 Prozent weniger als vor einem Jahr.
Mehr arbeitslose Schwerbehinderte
Die Arbeitslosigkeit ist gegenüber dem Vormonat bei fast allen Personengruppen zurückgegangen, besonders deutlich bei den 15- bis unter 25-Jährigen. Mitte November waren in dieser Altersgruppe 1314 junge Menschen arbeitslos gemeldet, 92 oder 6,5 Prozent weniger als im Oktober.
Bei den Älteren (50 Jahre und älter) ging die Arbeitslosigkeit in den vergangenen vier Wochen um 18 oder 0,3 Prozent zurück. 5500 oder 36 Prozent aller Arbeitslosen waren 50 Jahre und älter.
Die Zahl arbeitsloser Schwerbehinderter ist dagegen um sechs oder 0,7 Prozent auf 862 gestiegen. „Die gleichberechtigte Teilhabe behinderter Menschen am Arbeits- und Berufsleben ist mir ein persönliches Anliegen“, so Lehmann. Die Beratungsfachkräfte informierten Unternehmen beispielsweise darüber, wie ein Arbeitsplatz an die Bedürfnisse behinderter Menschen angepasst werden kann und welche Unterstützungsmöglichkeiten es dabei gibt.
Die Kurzarbeiterquote, also der Anteil der Kurzarbeitenden an allen sozialversicherungspflichtigen Beschäftigten, lag im Nordschwarzwald im Juni bei 2,5 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei einem Prozent.
966 Stellen sind offen
Im Landkreis Calw ist die Arbeitslosenquote von Oktober auf November um 0,1 Prozentpunkte auf 3,8 Prozent zurückgegangen. Vor einem Jahr lag sie noch bei 3,6 Prozent. Insgesamt waren 3587 Menschen arbeitslos gemeldet. Im November wurden 182 Stellenangebote gemeldet. Das waren fünf oder 2,7 Prozent weniger als im Vormonat und fünf oder 2,8 Prozent mehr als im November 2023. Derzeit sind 966 offene Stellenangebote im Bestand, elf oder 1,2 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Mitte November waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold/Pforzheim 3863 offene Stellen gemeldet, 297 oder 7,1 Prozent weniger als im Oktober und 598 oder 13,4 Prozent weniger als vor einem Jahr.