Die Feuerwehr grub den verunreinigten Boden ab. Foto: Gollor

Werden die "Müllferkel" rund um Calw immer dreister? Am Wochenende wurde im Wald nahe Altburg Altöl entsorgt – das in den Boden sickerte. Solcherlei Vergehen werden hart bestraft. Selbst Haft kann in Frage kommen.

Calw-Altburg - Die Serie wilder Müllablagerungen zwischen Altburg, Wimberg und Speßhardt scheint nicht abzureißen: Diesmal wurden sechs Fünf-Liter-Kunststoffbehältnisse mit zähflüssigem Motoren- und Hydrauliköl von Unbekannten entsorgt – erneut am Waldrand nahe der Sommenhardter Straße.

 

Immer wieder war es in dieser Gegend in den vergangenen Wochen und Monaten zu illegalen Abfallablagerungen gekommen – von Möbeln über Lebensmittel bis Bauschutt. Da die nun entdeckten Behälter zudem undicht waren, sickerte Öl in die Erde.

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Auch die Feuerwehr, namentlich die Abteilung Altburg, wurde wegen des Falls am Samstag gegen 12.35 Uhr alarmiert. Ein Streifenwagen der Polizei Calw wies die Einsatzkräfte ein, die das kontaminierte Erdreich großzügig abgruben, berichtete Abteilungskommandant Michael Gollor. Der verunreinigte Boden und die Ölbehältnisse wurden vom städtischen Baubetriebshof abtransportiert und entsorgt.

Bis zu fünf Jahre Haft

Jetzt ermittelt die Abteilung Gewerbe und Umwelt des Polizeipräsidiums Pforzheim. Denn: Wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums auf Anfrage unserer Zeitung erklärte, steht der Verdacht auf "unerlaubten Umgang mit Abfällen" im Raum. Was abstrakt klingt, ist in Paragraf 326 des Strafgesetzbuches geregelt. Wer dagegen verstößt, kann mit einer Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren rechnen. Der Tatbestand ist erfüllt, wenn Abfälle beispielsweise ein Gewässer, die Luft oder den Boden nachhaltig verunreinigen, heißt es im Gesetzestext. Ein Umstand, der gegeben sein könnte.

Auf den oder die Verursacher gebe es bislang keine Hinweise, erklärte der Sprecher. Die Polizei sucht daher Zeugen, die sich unter Telefon 07051/1 61 35 11 melden können.