Heckler & Koch in Oberndorf Foto: dpa

Heckler & Koch wehrt sich gegen Berichte über illegale Waffenexporte nach Mexiko. Die betreffenden Mitarbeiter arbeiteten nicht mehr für den Waffenhersteller aus Oberndorf.

Stuttgart/Köln - Der Waffenhersteller Heckler & Koch sieht sich nicht in der Verantwortung für illegale Lieferungen des G36-Gewehrs nach Mexiko. „Die Ermittlungen beziehen sich auf ehemalige Mitarbeiter des Unternehmens“, teilte das Unternehmen am Freitag mit.

Drei der fünf in einem Zoll-Bericht genannten Verantwortlichen arbeiteten nicht oder nicht mehr für das Unternehmen. Zwei Mitarbeitern sei gekündigt worden. Mit den beiden hatte sich Heckler Ende 2014 vor dem Landesarbeitsgericht Freiburg auf einen Kompromiss geeinigt. Die Firma zog ihre Kündigung zurück, die beiden sind nun freigestellt. Sollte es in einem strafrechtlichen Verfahren zu einer Verurteilung kommen, sollen die Kündigungen aber wirksam werden.

„Süddeutsche Zeitung“, NDR und WDR hatten aus dem Schlussbericht des Kölner Zollkriminalamtes (ZKA) zitiert, dass Tausende G36-Gewehre illegal in mexikanische Unruheprovinzen geliefert wurden. Die Zollfahnder regen demnach an, fünf frühere Führungskräfte und Mitarbeiter der Firma wegen Zuwiderhandlungen gegen das Kriegswaffenkontroll- und das Außenwirtschaftsgesetz anzuklagen. Eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Stuttgart sagte, die Behörde wolle bis zum Sommer eine Entscheidung treffen.

Von Heckler & Koch hieß es, man habe ein erhebliches Interesse daran, dass die erhobenen Vorwürfe geklärt würden. Der Waffenhersteller hatte 2012 selbst eine externe Untersuchung in Auftrag gegeben.