Horst Schuon (links) und Karl Braun. Foto: IIN

Auf Einladung der Initiative Infrastruktur Nordschwarzwald traf sich im Logistikzentrum von Horst Schuon in Haiterbach eine Gruppe von Kommunalpolitikern. Im Zentrum standen Verkehrsprojekte in der Region.

Zu den Teilnehmern gehörte Peter Schuon, ehemaliger Kreisrat und aktuelles Mitglied des Regionalverbands Nordschwarzwald, der zuständig ist für das Ausweisen von neuen Wohn- und Gewerbegebieten im Nordschwarzwald.

 

Dabei waren auch vier amtierende und zwei ehemalige Kreisräte. Aus Horb war Stadtrat Hermann Walz dabei und zudem drei ehemalige Stadträte aus Haiterbach, darunter der langjährige Bürgermeisterstellvertreter Friedrich Schuler. Mit am Tisch saß für die CDU Inge Schuon.

Fehlende Mittel und steigende Bürokratie

Als erstes ging es bei der Zusammenkunft um Infrastrukturmaßnahmen im hiesigen Raum. Dazu sagte der IIN-Sprecher Karl Braun, notwendige Infrastrukturmaßnahmen in Deutschland würden inzwischen sehr schleppend vorangehen, zum Teil wegen fehlender Finanzmittel, vor allem aber auch wegen der immer mehr zunehmenden Bürokratie.

Beim Thema Schwarzwaldquerung mit einer gut ausgebauten Verbindung zwischen der Autobahn A 81, Anschluss Horb, und der Autobahn A 5 beziehungsweise Europabrücke bei Straßburg tue sich aktuell nichts. Deswegen hat die IIN vor kurzem die IHK in Pforzheim angeschrieben und wartet jetzt, was die IHK dazu sagt.

Hauptthema war der Bau der Hochbrücke Horb. Da wurde kürzlich bekannt, dass sich die Bauzeit um drei bis vier Jahre verzögere und eine Baukostensteigerung in noch unbekannter Größenordnung auf die Kostenträger zukomme.

„Die Gründe sind immer dieselben und die Ursachen liegen beim jeweiligen Auftraggeber“, kommentierte Braun.

Versäumnisse bei Auftraggebern

Die Auftraggeber versäumten bei den kritischen Projekten, klare Vorgaben für die Planer zu machen. Auch fehle es an Sorgfalt bei der Beauftragung von Planungsbüros und der Baufirmen.

Leidtragende seien die Bürger von Horb und dem Ortsteil Nordstetten durch länger Arbeiten und auch künftige Nutzer, die länger auf die schnellere Zufahrt zur Autobahn warten müssten. Schließlich seien es auch die Steuerzahler, die für die enormen Kostensteigerungen aufkommen müssen.

Stadtrat Hermann Walz erläuterte, dass die Stadt Horb selbst wenig Einfluss auf das Geschehen habe. Als Lichtblick bezeichnet er, dass sich Lösungen für die Weiterführung von der Hochbrücke Richtung Freudenstadt abzeichnen würden. Hier habe allerdings der CDU-Stadtverbandsvorsitzende und Landwirt Gerhard Fassnacht aus Altheim die Finger im Spiel, genau wie auch bei der Umfahrung von Altheim, wo die Chance auf eine Regelung nach dem Brand auf dem Hof Fassnacht nicht genutzt worden sei.

Bahnverbindung verteuert sich stark

Auch die Bahnverbindung Calw-Stuttgart wurde thematisiert: Nach Informationen aus dem Landratsamt rücke die Inbetriebnahme langsam näher. Wenn jetzt alles gut laufe, könne die Bahn noch Ende 2025 in Betrieb gehen. Man erwartet Baukosten, die jetzt bei 160 Millionen Euro lägen. Der Kreistag Calw sei 2014 von 40 bis 50 Millionen ausgegangen.

Für die Bauverzögerung und Kostensteigerung verantwortlich seien vor allem Umweltschützer und ihr Gefolge.

Das Projekt dreispuriger Ausbau der Autobahn Calw – Pforzheim sei laut Behördenaussagen wegen Widerständen von Umweltschützern und Kommunen aufgegeben worden.

Das privat betriebene Logistikterminal in Horb ist in Betrieb, Gastgeber Horst Schuon erläuterte dazu, dass das Ziel, mehr Güter von der Straße auf die Schiene zu bringen, noch ausbaufähig sei. Wichtig sei, dass mehr Spediteure die Einrichtung nutzten und Fahrten nach Ludwigsburg sparen würden, was allerdings auch Umsatzeinbußen verursache.