Viele Bürger sind zur Infoveranstaltung der Stadt zum IG Nord in die Zehntscheuer gekommen. Foto: Breisinger

Die Spedition Koch will sich im IG Nord ansiedeln. Die Stadt stellte nun die Planungen zur Entschärfung der Verkehrssituation vor.

 
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Im Zuge der Erweiterung des Industriegebiets Nord (IG Nord) mit der Ansiedlung der noch in Ratshausen ansässigen Spedition Koch stellt sich für die Schömberger Verwaltung die Frage der verträglichen Abwicklung des Schwerlastverkehrs. Hierzu soll eine Querspange dienen, die die K 7168 mit der L 435 verbindet. Zudem soll mit einer Einbahnregelung in die Dorfgasse die Einschleifung in die B 27 auf Höhe der Balinger Straße/Dorfgasse besser möglich sein .

„Priorität hat aber die B 27-Umfahrung der B 27, alles andere sind nur „Pflästerle“ und keine optimalen Lösungen. Aber es steht viel auf dem Spiel und mit den beiden Maßnahmen würden wir das IG Nord, dessen Akzeptanz bisher ohnehin zu wünschen zu übrig lässt, stärken, und eine verträgliche Verkehrssituation hinbekommen“, sagte Schömbergs Bürgermeister Karl-Josef Sprenger bei einem Infoabend in der Zehntscheuer.

Momentan sei es in diesem Abschnitt schmal, ein Begegnungsverkehr kaum möglich. Die Querspange werde rund 350 Meter lang werden, die Fahrbahnbreite wird sich auf 4,5 Meter belaufen. „Es wird nur noch möglich sein, von rechts einzubiegen“, gab der Planer Wilfried Baiker vom Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüro bekannt.

„Wir befinden uns schon vier Jahre in der Planung und brauchen eine schnelle Lösung, sonst können wir diesen Standort vergessen“, übte Franz Xaver Koch von der Spedition sanften Druck Planer aus. „Wir würden gerne nach Schömberg kommen“, betonte auch Andreas Koch, „und sofort mit den Bauarbeiten anfangen, wenn der Bebauungsplan steht. Realistisch wäre ein Umzug der Infrastruktur 2026/27, die Verwaltung würden wir eventuell in einem zweiten Bauabschnitt holen, so Franz Xaver Koch.

Die Planer und die Stadtverwaltung stellen Ideen für die künftige Verkehrsführung vor. Foto: Breisinger

„Bezüglich der Lösungsmöglichkeiten für den Verkehr wurden wir nicht gefragt. Meiner Meinung nach müsste die Vorfahrt in der Dautmerger Straße geändert werden und der Geradeausfahrende sollte Vorrang haben. Zudem hätte ich einen Kreisverkehr nicht verworfen.“

Bei den interessierten Bürgern, die neben der Stadt auch das Land und den Bund in der Verpflichtung sahen, stießen die Ideen der Stadtverwaltung und der Spedition Koch nicht auf Begeisterung. „Die Stärkung des IG Nord wird auf dem Rücken der Bürger ausgetragen“, meinte ein Schömberger und fand mit dieser Einschätzung große Zustimmung. Schon das momentane Verkehrsaufkommen, die damit verbundenen erhöhten CO2-Emissionen sowie die erhöhte Lärmbelästigung und Umweltverschmutzung wurden als unzumutbar empfunden. Zudem wurden Sicherheitsbedenken geäußert. Schon jetzt müsste ein Lkw-Fahrer beim Einbiegen an der Kreuzung beim Café Baier über den Bürgersteig ausweichen. Des Weiteren kam Kritik an den Überlegungen der Planungsbüros auf, die Sprenger so nicht stehen lassen wollte. „Die Planer sind gefordert, auch Autos und Fußgänger zu berücksichtigen und einen Mix zu präsentieren, mit dem jeder vernünftig leben kann.“

„Unser Fuhrpark ist zu 80 Prozent moderner, sicherer und umweltfreundlicher als die meisten Autos. Momentan verfügen wir über 150 Fahrzeuge. In den vergangenen zehn Jahren haben wir stark expandiert, so wird es aber in naher Zukunft wohl nicht weitergehen“, ließ Franz Xaver Koch die Kritik teils nicht gelten und betonte , dass die Verkehrsströme in naher Zukunft nicht ins Unermessliche steigen würden. „Die Sicherheit steht bei an oberster Stelle. Wenn uns eine Strecke zu gefährlich erscheint, dann werden wir diese auch nicht befahren“, versprach Andreas Koch.