Der Betriebsratsvorsitzende der Porsche AG, Uwe Hück, am Mittwoch in Stuttgart-Zuffenhausen bei einer IG Metall-Kundgebung. Die Gewerkschaft hat neue Warnstreiks im Südwesten angekündigt. Foto: dpa

Mit weiteren Warnstreiks wollen die Metaller im Südwesten die Arbeitgeber zu mehr Bewegung im Tarifkonflikt bringen. Die Verhandlungen waren am Mittwoch auf den 23. Februar vertagt worden.

Ludwigsburg - Die IG Metall im Südwesten hat weitere Warnstreiks angekündigt, um mehr Bewegung der Arbeitgeber im Tarifkonflikt zu erreichen. Südwestmetall müsse nachlegen, sagte der Bezirksleiter der Gewerkschaft, Roman Zitzelsberger, bei der Sitzung der Großen Tarifkommission am Donnerstag in Ludwigsburg. Er informierte die Betriebsräte und Vertrauensleute der IG Metall über den Stand der Verhandlungen. Diese waren am Mittwoch nach einer leichten Annäherung bei den Themen Altersteilzeit und Weiterbildung auf den 23. Februar vertagt worden.

Die IG Metall will bei den Warnstreiks über die Faschingstage einen niedrigeren Gang einlegen und danach die Arbeitsniederlegungen in voller Stärke wieder aufleben lassen. Die Gewerkschaft strebt an, den Tarifkonflikt der Metall- und Elektroindustrie noch im Februar zu lösen.

Südwestmetall hatte am Mittwoch in Sindelfingen (Kreis Böblingen) Vorschläge gemacht zur Definition der besonders belasteten Arbeitnehmer mit Anspruch auf einen vorzeitigen Ruhestand. Der Verband hatte auch in Aussicht gestellt, die Altersteilzeit für untere Entgeltgruppen finanziell attraktiver zu gestalten.

Bei der Weiterbildung regte der Verband unter anderem Ansparmodelle für Zeit- und Geldansprüche an. Die IG Metall fordert hingegen, Zuschüsse der Arbeitgeber müssten es den Beschäftigten erleichtern, Lohnausfälle bei reduzierter Arbeitszeit zu verkraften. Eine solche „Zwangsabgabe“ lehnt Südwestmetall ab.

Die von der IG Metall geforderte Entgelterhöhung von 5,5 Prozent für die bundesweit 3,7 Millionen Beschäftigten, knapp 800 000 davon im Südwesten, war in Sindelfingen kein Gesprächsthema. Die Arbeitgeber halten an ihrem Angebot von 2,2 Prozent mehr Geld fest.