Clevere Ideen für den Klimaschutz – darauf will die Horber Stadtverwaltung setzen. Foto: © dehweh – stock.adobe.com

Beim Klimaschutz können jetzt alle mit anpacken: neben der Option Windkraft setzt das Rathaus auch auf clevere Maßnahmen. Hilft jetzt der Grünschnitt aus meinem Garten der Nahwärme?

Horb - Mit einigen Ideen will das Rathaus den Klimaschutz verbessern. Der Schwarzwälder Bote nennt die Details:

Erdwärme: Umstritten seit den Erdsenkungen in Böblingen und in Staufen/Breisgau. Bürgermeister Ralph Zimmermann: "Wir haben Potenzialflächen für Geothermie. Erste Erhebungen wurden gemacht und prüfen, ob das eine Option sein könnte. Hier sind wir ganz am Anfang der Untersuchungen."
 
Kaltspeicher: BiM-Stadtrat Thomas Bauer: "Da gibt es Konzepte, dass ein Material die Wärme im Sommer speichert und im Winter wieder abgibt." Die Stadtwerke wollen das prüfen.

Grünschnitt für das Nahwärme-Heizkraftwerk

Grünschnitt aus dem Garten: Das Rathaus will jetzt prüfen, ob es den Grünschnitt selbst einsammeln darf, um damit die Turbine im Nahwärme-Heizkraftwerk anzufeuern.
 

Altholz: Bisher muss der Landkreis 600 000 Euro Verwertungskosten für das Zeug aus den Deponien und dem Sperrmüll zahlen – für drei Jahre. Die Idee: Die Stadtwerke sammeln das Material selbst und verfeuern es - mit modernster Filtertechnik.

Kleinholz: Schon jetzt fallen im städtischen Forst regelmäßig 2500 Festmeter Holz an, die ideal als Hackschnitzel für Strom und Wärme sorgen können. Privaten Waldbesitzern soll angeboten werden, dieses "Kleinholz" mit wegzuräumen. Dazu holt der Bauhof jährlich schon 800 Festmeter Holz aus den städtischen Grünflächen. Falls sich das alles rechnet, muss ein neuer Lagerplatz her. Für das Grüngut aus den Gärten und die zukünftigen Holzhackschnitzel aus dem eigenen Wald.

Fremdfirmen zu teuer für Photovoltaik-Installation

Montagetrupp für Photovoltaik: Beim Solardachprogramm bekommt der Besitzer eine Solaranlage aufs Dach und profitiert von der "Verpachtung" an die Stadtwerke. Aber: Inzwischen rechnet sich das für die Stadtwerke nicht mehr. Der Grund, so Chef Eckardt Huber: "Ein wirtschaftliches Ergebnis ist bei einer kompletten Fremdvergabe aller Leistungen nicht mehr möglich. Dennoch ist die Nachfrage groß. 34 Dachflächen stehen zur Verfügung. Die Wirtschaftlichkeit kann nur noch erreicht werden, wenn die Anlage in eigener Regie montiert wird. Das wurde auf der Kläranlage im Zuge der Dachsanierung umgesetzt."

Raible: "Wir müssen froh sein, dass es wärmer wird"

Zumindest die geplante bessere Holz-Verwertung für die Nahwärme-Heizwerke dürfte Gemeinderat Martin Raible (ULH, auch Waldbesitzer) wohl nicht stören. Er kritisierte den Plan, weiter Windkraft und Photovoltaik aufzubauen. Die Stadtwerke wollen Flächen für Freiflächen-Solaranalagen erwerben und die Eigentümer beteiligen. Raible: "Wir müssten froh und dankbar sein, dass es wieder wärmer wird. Die Klimaerwärmung wird erst seit der letzten kleinen Eiszeit gemessen, in der die Menschen verhungert sind und Deutschland verlassen haben!" OGL-Fraktionschef Wolf Hoffmann erwidert: "Die Erde hat Fieber. Bei 42 Grad ist Schluss, dann ist man tot!"