Michael Jung ist im Pferdesport nicht nur auf die Disziplin Vielseitigkeit beschränkt. Bei den Olympischen Spielen in Japan greift er erneut nach Medaillen. Foto: Schmidt

Der Olympiasieger im Vielseitigkeitsreiten spricht über andere Disziplinen und die Spiele in Japan

Er ist schon seit vielen Jahren auf allen großen Turnierplätzen der Welt unterwegs, dreifacher Olympiasieger, zweimaliger Weltmeister und siebenfacher Europameister in der Vielseitigkeit: Michael Jung aus Horb am Neckar. Kürzlich war der 38-jährige beim Late-Entry-Turnier in Ichenheim am Start. Dabei nahm er sich auch Zeit für ein Gespräch mit der Lahrer Zeitung.

Wie kommt es, dass Sie als national und international erfolgreicher Reiter nach Ichenheim gekommen sind?

Das ist hier ein tolles Turnier, das für uns Reiter super Bedingungen bietet. Ich war hier mit meinen Pferden schon öfters am Start. In diesem Jahr finden wegen der Einschränkungen durch die Corona-Pandemie und des Herpes-Virus bei den Pferden weniger Turniere statt und man muss sich überlegen, wo man die Pferde gut auf ihre weitere sportliche Entwicklung vorbereiten kann.

Sie haben Ihre großen Erfolge im Vielseitigkeitssattel errungen, sind hier jetzt aber in Springprüfungen am Start. Ist das ihr neuer Schwerpunkt?

Die Vielseitigkeit steht bei mir weiterhin im Vordergrund. Ob ich auch noch in anderen Disziplinen an Turnieren teilnehme, hängt damit zusammen, welche Pferde ich reiten kann. Ich habe derzeit einige gute Springpferde im Stall und dann starte ich auch gerne im Springen. Ich mag die Abwechslung.

Sie haben vor zwei Jahren bereits das Test-Event für die Olympischen Spiele auf den olympischen Reitanlagen in Japan gewonnen und werden voraussichtlich im Sommer bei den Olympischen Spielen an den Start gehen. Wie war Ihr Eindruck in dem Land?

Japan ist ein tolles Land und die olympischen Sportanlagen sind auch toll, vor allem das Stadion ist super.

Wie läuft die Vorbereitung in Zeiten von Corona?

Es werden diesmal natürlich andere Olympische Spiele, da voraussichtlich nur sehr wenige Zuschauer dabei sein dürfen. Leider kann deshalb nur meine Pferdepflegerin Lena mit nach Tokio kommen und nicht auch noch meine langjährige Lebensgefährtin Faye Füllgraebe, die ich vor kurzem geheiratet habe und mit der ich einen kleinen Sohn habe. Auf dem Weg zu Olympia gibt es in den nächsten Wochen noch zwei Sichtungsturniere für die Vielseitigkeitsreiter. Vor den Spielen werden die Olympiateilnehmer dann mit ihren Pferden im Bundesleistungszentrum in Warendorf in Quarantäne gehen.

Machen Sie sich Sorgen wegen des Herpes-Virus?

Nein. Das Virus tritt vor allem im Frühjahr auf und wird im Sommer keine Rolle mehr spielen. Außerdem sind meine Pferde schon seit vielen Jahren geimpft. Und wir Teilnehmer erhalten eine Corona-Schutzimpfung.nFragen von: Daniela Nußbaum-Jacob