Der Südwestrundfunk stellt die Rateshow „Ich trage einen großen Namen“ ein. Foto: dpa/Franziska Kraufmann

Die Rateshow „Ich trage einen großen Namen“ wird nach fast fünf Jahrzehnten eingestellt. Das teilte der Südwestrundfunk (SWR) am Dienstag mit.

Der Südwestrundfunk stellt seine langjährige Rateshow „Ich trage einen großen Namen“ nach fast fünf Jahrzehnten ein. „Am 12. Februar 2023 präsentiert Moderatorin Julia Westlake die 747. und letzte Ausgabe“, teilte der SWR am Dienstag mit. Es sei „die Ratesendung mit der längsten Geschichte im deutschen Fernsehen“ gewesen, so der Sender.

Am 24. April 1977 war einst die erste Folge beim damaligen Süddeutschen Rundfunk (SDR) ausgestrahlt worden. Nach der Fusion von SDR und SWF (Südwestfunk) zum Südwestrundfunk 1998 lief sie vor allem im SWR Fernsehen. Seit 1977 sind rund 1500 Nachfahren prominenter Persönlichkeiten aus Gesellschaft, Kunst, Wissenschaft und Kultur eingeladen worden, teilte der SWR mit.

Drei Moderatoren und eine Moderatorin führten in viereinhalb Jahrzehnten durch die Sendung: Hans Gmür, Hansjürgen Rosenbauer und Wieland Backes, der 2020 an Julia Westlake übergeben hat. „Ich bedauere es sehr, dass dieser Fernsehklassiker nun nicht mehr weiter produziert wird“, ließ sich Westlake (51) vom SWR zitieren.

Entscheidung sei nicht leichtgefallen

Programmdirektor Clemens Bratzler sagte laut Mitteilung: „Die Entscheidung, „Ich trage einen großen Namen“ nicht mehr als Ratespiel fortzuführen, ist uns wahrlich nicht leichtgefallen.“

Doch man wolle neue Wege gehen, betonte Bratzler. „Denn wir wollen verstärkt in digitale Formate vor allem in der ARD-Mediathek investieren für diejenigen, die wir im linearen Fernsehen nicht mehr erreichen.“ So baue man beispielsweise das Talk-Format „Nachtcafé“ aus, das auch als Podcast, in der Mediathek und auf Drittplattformen Erfolg habe. „Und auch den Kern von „Ich trage einen großen Namen“, dass Menschen die Geschichte ihrer Vorfahren vermitteln, wollen wir erhalten und zeitgemäß weiterentwickeln.“