Hat den "Kick" des Leistungssports vermisst: Ecki Nothdurft. Foto: Kara

HBW und Ecki Nothdurft – das gehört irgendwie zusammen. Als Chef- und Co-Trainer der Profis aber auch als Coach des Perspektivteams war er viele Jahre beim HBW Balingen-Weilstetten. Auch sein künftiger Arbeitgeber heißt HBW – Handball Baden-Württemberg.

Die Fusion der Landesverbände Baden (BHV), Südbaden (SHV) und Württemberg (HVW) zu Handball-Baden-Württemberg (HBW) ist für das Jahr 2025 geplant, seit Jahren arbeiten sie – etwa in den gemeinsamen Oberligen – schon zusammen, und zum 1. Juli 2022 geht die Verantwortung für den Leistungssport an HBW über.

Direktor für die sportlichen Belange des Konstrukts wird Ecki Notdurft, und zwar für den männlichen wie für den weiblichen Nachwuchs. Damit ist auch klar, dass er seinen Job an der Landessportschule in Albstadt-Tailfingen als Lehrgangsleiter für die Trainer-C-Aus- und Fortbildung aufgeben wird.

Abschied vom WLSB nach 27 Jahren

"So gerne ich die 27 Jahre für den Württembergischen Landessportbund gearbeitet habe – Mir hat einfach der Kick des Leistungssports gefehlt", sagt Nothdurft. Den "Kick" hatte der 56-Jährige früher als Bundesliga-Handballer beim VfL Pfullingen und VfL Gummersbach, danach unter anderem als Trainer beim TV Weilstetten, beim HBW Balingen-Weilstetten, für den er momentan im Scouting tätig ist, dem HBW Balingen-Weilstetten II (2009-15) und später noch als Co-Trainer der Profi-Mannschaft (2015 bis Oktober 2017). Aktiv an der Seitenlinie coachte er zuletzt den Drittligisten TSV Neuhausen/Filder in der Saison 2018/19.

Gemeinsam baden-württembergisch denken

"Ich hab’ riesig Bock auf die neue Aufgabe. Ich werde dabei einiges lernen, werde viele Informationen und mich manchmal auch hinten anstellen", sagt Nothdurft. "Das spannende an dem Projekt ist, dass es dafür keine Blaupause gibt, weil es so etwas noch nicht gegeben hat. Wie wollen drei Verbände, die bisher alle gute Arbeit geleistet haben, für die gemeinsame Zukunft aufstellen. Dabei geht es darum, etwas gutes, neues machen, ohne funktionierende Dinge zu ändern, dort Einigkeit herstellen, wo wir sie brauchen, aber auch unzeitgemäße Zöpfe abzuschneiden. Entscheidend ist, dass wir gemeinsam baden-württembergisch denken", so Nothdurft weiter. Zunächst werden Leitungs- und Koordinierungsarbeiten den Großteil seiner neuen Aufgabe bestimmen, "ich will und werde hoffentlich aber auch in der Halle stehen."

Das Ziel: Möglichst viele Nationalspieler

Mit Marielle Bohm für die Mädchen und Johannes Braun für die Jungs stehen die beiden leitenden HBW-Landestrainer bereits fest, zum Team stoßen nun noch vier Stützpunkttrainer. "Wir sieben werden die Trainingsinhalte in Abstimmung mit den Verantwortlichen des Deutschen Handballbunds festlegen", sagt Nothdurft.

Sein große Ziel mit den sechs Coaches: Möglichst viele Nachwuchshandballer aus Baden-Württemberg in die Nationalmannschaften bringen. Und so wird Nothdurft quasi auch die Schnittstelle zwischen Leistungssport im neuen Landesverband und dem DHB mit Chef-Nachwuchsbundestrainer Jochen Beppler und Vorstand Sport, Axel Kromer, besetzen.

Für den DHB ist Nothdurft ohnehin schon im Einsatz; als Referent bei der B-Trainer-Ausbildung, und beim HBW lautet nun sein Motto: "Wir machen jetzt mal."